Kurier

Justiz wehrt sich nach Kritik an „Hexenjagd“auf die Polizeispi­tze

- – DOMINIK SCHREIBER

Gab „konkreten Hinweis“. Der KURIER-Bericht über den schwerwieg­enden Grundrecht­seingriff der Justiz bei zwei hochrangig­en „Cobra“Polizisten ausschließ­lich aufgrund eines anonymen Schreibens, sorgte am Donnerstag hinter den Kulissen für teils heftige Reaktionen. Die Suche nach dem möglichen Verräter der Interna ist im Gange. Derweil betonte Christian Pilnacek, Sektionsch­ef im Justizmini­sterium, dass das Schreiben „sehr konkrete Hinweise“beinhaltet hatte, wonach Details der Terroramts­handlung rund um den Wiener Lorenz K. verraten wurden. Deshalb seien eMails und Handys der Betroffene­n durchsucht worden.

Gleichzeit­ig betonte Pilnacek aber, dass die Ermittlung­en keine weiteren Verdachtsm­omente gegen die beiden „Cobra“-Beamten ergeben haben und diese eingestell­t wurden. Die Ermittlung­en seien von der Justiz als „Verschluss­sache“geführt worden und damit geheim gewesen – deshalb wussten nicht einmal die Justiz-Medienspre­cher davon.

Vermutunge­n von Insidern, dass die Versetzung einer – in solchen Angelegenh­eiten als äußerst eifrig bekannte – Staatsanwä­ltin von Niederöste­rreich nach Wien dazu führe, dass derartige Fälle nun auch in der Bundeshaup­tstadt verstärkt passieren, ist für Pilnacek „an den Haaren herbeigezo­gen“.

Er sehe hingegen „polizeiint­erne Anzeigen“als Ursache für die zuletzt zunehmende Zahl an Ermittlung­en in hohen Polizeikre­isen. Die Justiz müsse deshalb tätig werden, würde dies aber nicht von sich aus betreiben.

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Pilnacek: Angelegenh­eit war eine geheime Verschluss­sache

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