Der Mann, der Nitsch nach Iowa brachte, ist tot
Hans Breder. Er war abseits von Kunstzirkeln wenig bekannt, jedoch enorm einflussreich für die gesamte US-amerikanische Kunstund Performanceszene seit den 1960er Jahren. Mit der Gründung des ersten interdisziplinären Kunstausbildungs-Instituts an der Universität von Iowa 1968 war er zudem ein Pionier der genreübergreifenden Ausbildung, wie sie heute an Kunstakademien weltweit üblich ist.
Wie die New York Times nun meldete, ist Hans Breder bereits am vergangenen Sonntag 81-jährig verstor- ben. Der aus dem deutschen Herford stammende Künstler war in den 1960ern in die USA übersiedelt.
Der Wiener Aktionismus hatte Breder zutiefst geprägt, und seine Lehrtätigkeit war der Kristallisationskern für zahlreiche US-Künstler, die jenseits des Atlantiks Ähnliches versuchten. Zu Breders Schülern zählten etwa der kürzlich verstorbene Vito Acconci, der Theaterkünstler Robert Wilson oder die jung verstorbene Ana Mendieta, mit der Breder auch eine zeitlang liiert war und zusammenarbeitete.