Ausgequetscht
Alle Parteien umwerben ihn/sie: Warum der kleine Mann/die kleine Frau dennoch zu Recht frustriert ist.
Der Mittelstand – das fleißige Pferd, das den Karren zieht – schnaubt und scheut zu Recht. Im Grunde waren Rot und Schwarz erfolgreich – nur nicht bei ihm. Die SPÖ hat einen Sozialstaat ausgepolstert, wie man ihn international kaum findet (daher ist er auch für arme Zuwanderer so interessant).
Die ÖVP hat für gute Bedingungen für Großunternehmen gesorgt, sie zahlen niedrigere Energiepreise als ein normaler Haushalt und kriegen Forschungs leistungen und Neueinstellung enge fördert. Vergünstigungen, von denen ein Familienbetrieb nichts hat, weil ihm der bürokratische Aufwand zu hoch ist. Gewerbetreibende werden von Finanz, Arbeits in spe kto rat und Sozialversicherung ohne Pardon sanktioniert und sekkiert, während große, internationale Unternehmen Wege finden, zum Beispiel möglichst niedrige Körper schaftssteuern zuzahlen. Die dilettantische Umsetzung der Registrierkasse hat das Fass beider mittelständischen Wirtschaft dann endgültig zum Überlaufen gebracht.
Den kleinen Familienbetrieben geht es wie dem tüchtigen Arbeitnehmer: Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank erlaubt beiden im Gegensatz zu ihrer Elterngeneration nicht mehr, sich risikolos ein bescheidenes Vermögen zu ersparen. Ein „normaler“arbeitender Mensch kann sich kaum noch eine Eigentumswohnung oder ein Reihenhaus im Grünen leisten, die niedrigen Zinsen haben einen Run auf „Betongold“erzeugt und die Immobilienpreise explodieren lassen. Immer häufig ersieht sich„ der“Mittelstand gezwungen, für bis dato unentgeltliche staatliche Leistungen, wie etwafü reine gute Schule oder G es und heits leistungen ohne lange Wartezeiten, selbst tief in die Tasche zugreifen: eine zusätzliche„ Mittels tands steuer “. Wer Wahlen gewinnen will, muss sich um genau diese Sorgen kümmern, damit die Zugpferde wieder freudiger traben.