Ryanair-Chef winkt ab
Übernahmepoker. Ryanair spielt nicht mit
Michael O’Leary wird kein Angebot für die Air Berlin abgeben.
N ach demNiki Lau da gestern mit seinem Anwalt einen ersten Blick in dieBü ch erderAir Berlin geworfen hat, ist er erst einmal wortkarg.„ Die Gespräche waren interessant. Es gibt aber noch viele Risiken“, sagt er. Etwa ob dieTocht er gesellschaftNiki auch Insolvenz anmelden muss. Bei der Frage, ob er schon Investoren im Hintergrund hat, blockt Lauda ab: „Dafür ist es noch zu früh, jetzt analysiereich die Daten und dann entscheide ich weitere Schritte. Ich bin alleine unterwegs.“
Währenddessen hatte der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl am Mittwoch seinen ersten Termin bei Air Berlin. In der Branche wird erzählt, dass ihm eine Kooperation mit TUI Fly und der ThomasCook-Tochter Condor vorschwebt. Dass auch Lauda mit an Bord geht, darf wohl bezweifelt werden. Laut Medienberichten soll Condor freilich nicht nur an einzelnen Jets und Crews interessiert sein, sondern auch eine Komplettübernahme von Air Berlin erwägen.
Auch Michael O’Leary, Chef der irischen Fluglinie Ryanair, flog am Mittwoch nach Berlin. Aber nicht, um beidenAir-Berlin-Managern anzuklopfen, sondernumihnen einen Korb zu geben. Er werde kein Angebot abgeben, denn das Verfahren sei „ein abgekartetes Spiel“. Er spricht von einem „offensichtlichen Komplott“von Regierung, Lufthansa und Air Berlin gegen die Wettbewerbsregeln in Deutschland undderEU. ErhabeamMittwoch das Bundeskartellamt und die EU-Wettbewerbsbehörde aufgefordert, diese „künstlich erzeugte Insolvenz“zu untersuchen.
Gehälter überwiesen
Die knapp tausend Mitarbeiter der Air-Berlin-Tochterfirma Niki haben dagegen am Mittwoch aufgeatmet. Ihre Gehälter wurden überwiesen, bis jetzt sind auch keine Strecken gestrichen. Der Winterflugplan bleibt aus jetziger Sicht wie geplant aufrecht.