Kurier

Wieder einmal China

Warum es in Europa an Nachhaltig­keit fehlt.

- MARIA BRANDL maria.brandl@kurier.at

Wir stecken mitten im Umbruch, aber nachhaltig ist er bisher nicht. ZurNa ch haltigkeit­ge hören auch der soziale und wirtschaft­liche Aspekt. Zudem ist der ausgerufen­e Umstieg auf E-Mobilität derzeit nicht einmal umweltmäßi­g nachhaltig.

Ein kleines Beispiel: Österreich ist ein Land der sauberen Wasser kraft, aber ganz jährig garantiert ist Ökostrom nicht. Bereits zum zweiten Mal mussten heuer im Winter 70 % des Strombedar­fs von kalorische­n und Atomkraftw­erken importiert werden. Mit zunehmende­m Wassermang­el wird sich das noch verschärfe­n. Zudem würde eine komplette „Defossilie­rung“der Mobilität laut Studien deutscher Unis praktisch die gesamte Stromprodu­ktion (622 Terrawatts­tunden) absaugen. Das gilt wohl nicht nur für Deutschlan­d. V er sorgungs sicherheit sieht anders aus.

Wie es gehen könnte, zeigt China. Das weltweit als größter Treiber für E-Mobilität geltende Land hat offenbar bereits vor Jahren erkannt, dass es für einen kompletten Umstieg auf E-Mobilität weder genug Batterien noch genügend Strom gibt und der Aufbau einer entspreche­nden Produktion Jahrzehnte dauert. So hat China Plan B gestartet: Die Herstellun­g synthetisc­her Kraftstoff­e, mit denen auch alte Motoren und Fahrzeuge betrieben werden können. Der Aufbau entspreche­nder Produktion san lagen geht offenbar relativ schnell, das Verfahren soll au feiner deutschenE­ntwicklung von BASF undTU Kaiserslau­tern basieren. China löst damit zudem den Dieselmang­el bei Lkw und Eisenbahne­n.

Und Europa? Überlässt nach Batterie zellen und Brennstoff­zellen womöglich die nächste Zukunfts technologi­e den anderen.

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