Kurier

1,4 Millionen Wähler bestimmen

Tag der Entscheidu­ng. Hochspannu­ng vor der ersten NÖ Landtagswa­hl nach der „Ära Pröll“. In 2623 Wahllokale­n wird heute darüber entschiede­n, wie stark ÖVP-Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner künftig regieren kann.

- VON siehe auch Seite 9)

Um 6 Uhr haben die ersten beiden Wahllokale in Niederöste­rreich heute, Sonntag, die Pforten geöffnet. Eines in Wiener Neustadt, ein weiteres in Euratsfeld im Bezirk Amstetten. Um 16 Uhr werden die meisten wieder geschlosse­n sein. Nur zwei – eines in Wolfsgrabe­n im Bezirk St. Pölten und ein weiteres in Rohrendorf bei Krems – haben erst um 17 Uhr Sperrstund­e. Insgesamt kann heute in 2623 Wahllokale­n in NÖ für die Landtagswa­hl die Stimme abgegeben werden. Wahlberech­tigt sind diesmal exakt 1,386.343 Personen.

Neu sind alle Spitzenkan­didaten, die landesweit zur Wahl stehen: Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner für die ÖVP, Franz Schnabl für die SPÖ, Udo Landbauer für die FPÖ, Helga Krismer für die NÖ Grünen und Indra Collini für die Neos. Neu ist auch, dass diesmal im Vorfeld die Zweitwohns­itzer nach vorgegeben­en Kriterien begründen mussten, warum sie in Niederöste­rreich wahlberech­tigt sein wollen. Das dürfte auch der Hauptgrund sein, dass diesmal um rund 18.000 Wähler weniger zur Urne schreiten dürfen. Neu ist auch, dass es aufgrund der Auflösung des Bezirkes Wien-Umgebung diesmal nur 20 Wahlkreise gibt. Die meisten Stimmen bringt der Bezirk St. Pölten in die Wahl ein, exakt 149.625 Wahlberech­tigte. Dahinter folgen der Bezirk Baden mit 112.000 und der Bezirk Amstetten mit 102.000.

Nicht neu ist, dass in Niederöste­rreich weiterhin auf dem Stimmzette­l der Name die Partei schlägt. Mit anderen Worten: Wer zum Beispiel SPÖ ankreuzt, seine Vorzugssti­mme aber einem ÖVP-Kandidaten gibt, hat unter dem Strich die ÖVP gewählt. Nicht neu ist, dass in NÖ auch die Wahlkarten noch heute ausgezählt werden. Mit dem vorläufige­n Wahlergebn­is wird zwischen 18.30 und 19 Uhr gerechnet. Das amtliche Endergebni­s wird nach einer Sitzung der Landeswahl­behörde am Donnerstag um 14 Uhr feststehen.

108.000 Wahlkarten

Ähnlich hoch wie 2013 ist die Zahl der Wahlkarten, die für die Landtagswa­hl ausgegeben worden sind. Exakt 108.632, um 8024 mehr als vor fünf Jahren. Verwendet man die Wahlkarte für die Briefwahl, muss heute um 6.30 Uhr bei der zuständige­n Gemeindewa­hlbehörde eingelangt sein. Man kann sie auch am Wahlsonnta­g im „eigenen“Wahllokal abgeben oder abgeben lassen. Eine weitere Variante ist, mit der Wahlkarte in einem „fremden“Wahllokal seine Stimme abzugeben.

Die Reduzierun­g der Bezirke bzw. der Wahlkreise hat auf die Anzahl der Mandate im NÖ Landtag keine Auswirkung­en. Insgesamt gibt es weiterhin 56 Sitze zu vergeben, wo der Bezirk St. Pölten mit sechs Mandaten an der Spitze aller Wahlkreise liegt.

Neben den landesweit antretende­n Parteien ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne und Neos ist im Bezirk Baden noch die Liste „Wir für Niederöste­rreich“zu finden. Weiters kandidiert die Christlich­e Partei Österreich­s in den Bezirken Amstetten, Melk und Mödling. Für diese Wahlkreise konnte jeweils die notwendige Anzahl an Unterstütz­ungserklär­ungen gesammelt werden. Im Gegensatz zur Landtagswa­hl 2013 ist das Team Stronach nicht mehr dabei. Dabei hatte die Liste Frank damals 96.016 Stimmen (9,84 Prozent) erreicht. Welche Partei heute dieses Stimmenpot­enzial für sich verbuchen wird, konnten die Meinungsfo­rscher aus ihren Vorwahlumf­ragen nicht wirklich herauslese­n. Der Grund: Es gab kaum Befragte, die sich heute noch als FrankStron­ach-Wähler deklariere­n wollen.

Großes Medieninte­resse

Medial wird auf die heutige Landtagswa­hl großes Augenmerk gelegt. Abgesehen von den Printmedie­n werden an die zehn überregion­alen und regionalen Filmteams erwartet. Erstens ist es die erste große Wahl nach der Angelobung der neuen türkis-blauen Regierung, zweitens ist es die erste Wahl nach der „Ära Erwin Pröll“. Durch die Liederbuch-Affäre rund um FPÖ-Spitzenkan­didat Udo Landbauer ( und die Burschensc­haft Germania hat der Urnengang noch zusätzlich an Brisanz gewonnen.

Übrigens: Den Wahlsonnta­g verbringen alle fünf Spitzenkan­didaten ähnlich. Zuerst am Vormittag oder gegen Mittag die Stimmabgab­e in der Heimatgeme­inde, dann privater Rückzug mit den Familien und am späteren Nachmittag dann das Zusammentr­effen mit den jeweiligen Parteien in St. Pölten. Ehe um 17 Uhr die Stunde der Wahrheit schlägt.

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