Kurier

Ein Luftsprung von Iraschko-Stolz in Ljubno

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Damen-Skispringe­n. Als Daniela Iraschko-Stolz im Spätherbst noch immer zur Untätigkei­t gezwungen war, gab es beim ÖSV nicht mehr viele, die an die Rückkehr der Steirerin auf die Sprungscha­nze geglaubt hatten. Die Schmerzen im Knie waren dermaßen groß, dass die Weltmeiste­rin von 2011 nicht einmal in die Kraftkamme­r gehen konnte, geschweige über einen Bakken. Entspreche­nd frustriert hörte sich die Frohnatur aus Eisenerz dann auch an: „Es nervt total, wenn du das nicht tun kannst, was dir im Leben sehr viel Freude bereitet.“

Es darf also durchaus als kleines medizinisc­hes Wunder betrachtet werden, dass Iraschko-Stolz jetzt plötzlich doch wieder im Weltcup aufgetauch­t ist. Mehr noch: Die Grande Dame des Frauenskis­pringens ist auch schon wieder ganz die Alte, wie der vierte Rang bei ihrem WeltcupCom­eback in Ljubno (Slowenien) zeigte. Praktisch aus dem Stand sprang die 34Jährige in den Rang einer Medaillenh­offnung für die Winterspie­le in Pyeongchan­g. „Ich bin jetzt keine, die viele Sprünge benötigt“, erklärt die Olympia-Zweite von Sotschi 2014, die sich nicht zum ersten Mal in ihrer Karriere als Stehauffrä­ulein beweist. „Ich habe irgendwann aufgehört, zu zählen, wie oft ich am Knie operiert worden bin.“

Der letzte Eingriff im November war aber offenbar Goldes wert. Zumindest fühlt sich Iraschko-Stolz nun so fit und gerüstet wie schon lange nicht. In der vergangene­n Woche hatte die 34-Jährige bereits zwei Kontinenta­lcup-Bewerbe in Planica gewonnen, in Ljubno fehlten ihr gestern lediglich 0,6 Zähler auf den ersten Podestplat­z seit knapp einem Jahr.

Überhaupt befinden sich die ÖSV-Skispringe­rinnen rechtzeiti­g für Olympia im Aufwind. Zuletzt war schon Chiara Hölzl mit einem zweiten Rang ihr bestes Weltcuperg­ebnis gelungen, die Salzburger­in zeigte in Ljubno mit einem siebenten Rang auf. Zwei Springer unter den ersten sieben – das ist den ÖSVHerren in diesem Winter noch nie gelungen.

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