Eine Frau in der Weltspitze und kleine Erfolgsspuren
Langlauf. Zwanzig Jahre ist es jetzt her, dass das kurze, aber große österreichische Langlauf-Wunder in Nagano seinen Lauf nahm. Was bei den Olympischen Spielen in Asien mit Medaillen für Markus Gandler (Silber über 10 Kilometer) und Christian Hoffmann (Bronze über 50 km) begann, erlebte ein Jahr später bei der Heim-WM in Ramsau mit vier österreichischen Langlauf-Medaillen, darunter Gold in der 4x10-km-Staffel, seinen Höhepunkt. Dass da jetzt vor den Winterspielen in Asien (Pyeongchang) und der Heim-WM in Seefeld (2019) Erinnerungen wach werden, ist verständlich. Auch wenn es unrealistisch und vor allem unseriös wäre, deshalb von Österreichs Langläufern gleich auch ein glänzendes Déjà-vu zu erwarten. „Wir sind schon froh, dass es mit Teresa Stadlober wieder jemanden gibt, der die Fähigkeit hat, aufs Podest zu laufen“, sagt Markus Gandler, der Nordische Direktor beim ÖSV. Und er fühlt sich in der Arbeit bestätigt, wenn seine Herren Ergebnisse wie beim Weltcup in Davos abliefern. Im Dezember waren mit Max Hauke (15.), Bernhard Tritscher (24.) und Dominik Baldauf (26.) gleich drei Österreicher in die Punkteränge gelaufen. Das ist für ein Langlauf-Entwicklungsland wie Österreich keine Selbstverständlichkeit. „Wir werden nie viel Auswahl haben, aber für unser kleines Team schlagen wir uns gut“, weiß Herren-Cheftrainer Alexander Marent.
Bei Olympia wird der ÖSV erstmals seit 2006 wieder eine Herren-Staffel stellen, auch schon in Blickrichtung auf die Heim-WM im kommenden Jahr in Seefeld. „Aber krank werden darf keiner, wir haben nur vier Leute dabei“, sagt Coach Marent.
Auf die Weltcup-Rennen im WM-Ort haben sich die Lokalmatadore nicht speziell vorbereitet. Dominik Baldauf und Lisa Unterweger erreichten am Samstag im Sprint das Viertelfinale, im Massenstartrennen peilt Teresa Stadlober heute die Top-Ten an. „Aber mein Augenmerk liegt jetzt schon auf Olympia.“