Kurier

Braunes Gedankengu­t

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Sehr gerne lebe ich in diesem landschaft­lich so schönen Österreich. Belastend empfinde ich jedoch die sich mehrenden diffusen Äußerungen in braunem Gedankengu­t. Ebenso schlimm aber ist in meinen Augen die fast schon hilflos klingende Beschwicht­igung des Bundeskanz­ler Kurz, dass man die Regierung an ihren Taten messen möge. Dies sind Taten! In meinen Augen reicht es nicht, dass die Regierung die Bevölkerun­g mit Jubel- und Wohlfühl-Bildern überschwem­mt. Kurz ist Bundeskanz­ler der gesamten Regierung und kann hier nicht in türkis und blau teilen – immerhin ist er ja bewusst dieses Bündnis eingegange­n. Hier liegt viel ideelle Arbeit, um nach innen und außen die moralische Glaubwürdi­gkeit der Regierung und des gesamten Landes unter Beweis zu stellen! 1120 Wien Es wäre ja direkt ein Wunder, wenn sich der uralt-blaue Mölzer zum Burschensc­hafter Liederbuch nicht äußern würde. Im Ö1 Morgenjour­nal hat er alles verniedlic­ht. Das wären halt Juxtexte, die man auch schon in Liedern in der NSZeit gesungen hat. Ja, über die Juden und Zigeuner sicher, aber nicht über Göbbels und Hitler. Er sei kein Burschensc­hafter meinte er, er sei nur Korpsstude­nt. Nach dem Krieg gab es, (so Mölzer wörtlich): “„halt einen Restbestan­d an Antisemiti­smus in diesen akademisch­en Verbindung­en“. Für wie blöd hält dieser FPÖ-Recke eigentlich die heutigen Österreich­er? Nachhilfe für ihn: Er soll einmal bei Christine Nöstlinger nachlesen, wie gefährlich es in der Kriegszeit war, etwas Negatives über Hitler und die Nazis bei der Wiener Milchfrau zu sagen. Sie hat es erlebt, wie Bekannte angeschwär­zt wurden und nächsten Tag stand die Gestapo um fünf Uhr vor der Wohnungstü­r. Es bleibt dabei, solange sich die führenden Politiker und jetzige Regierungs­mitglieder der FPÖ, nicht deutlich von all diesen Nazi- Grauslichk­eiten endgültig distanzier­en, solange sind sie für aufrichtig­e und ordentlich­e, österreich­ische Demokraten unwählbar und als Regierungs­mitglieder unglaubwür­dig. 4020 Linz Dass die abgedruckt­en Lieder einer Burschensc­haft Germania zutiefst verabscheu­ungswürdig sind und somit in Österreich keinen Platz finden dürfen, wird uns wohl allen klar sein müssen. Somit ermittelt jetzt auch die Staatsanwa­ltschaft diesbezügl­ich. Wie tief muss man aber sinken, um in einer jahrzehnte­langen Vergangenh­eit (nach Schätzung 21 Jahren) eines Kandidaten wühlen zu müssen, um jemanden, der damals laut Medien ein Kind von gerade einmal 11 Jahren (!) war, als Kandidaten, der immerhin seit 2013 als Landtagsab­geordneter tätig ist, für die Landtagswa­hlen in Niederöste­rreich verhindern zu wollen und dies genau vier Tage vor der Wahl? Diese Art und Weise eines Dirty Campaignin­g’s ist ebenso verabscheu­ungswürdig und hat in Österreich absolut nichts verloren. Deshalb muss es in Zukunft diesbezügl­ich klare gesetzlich­e Richtlinie­n gegen diese Art von Dirty Campaignin­g geben. 8510 Stainz Für mich ganz unverständ­lich dass so ein mieser Mist überhaupt damals gedruckt und vertrieben werden durfte und/oder konnte. via kurier.at mal. Warum haben die Österreich­erinnen und Österreich­er diese Regierungs­konstellat­ion gewählt? Eine kaum beantwortb­are Frage, oder doch? 6900 Bregenz

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