Kurier

Wach’ auf, Österreich!

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Den blauen Burschen geht die Kreide aus, das Sprachzent­rum im Gehirn „kicklt“sich wieder den alten Weg zu den eingefahre­nen Stimmbände­rn frei. Die ganze Welt checkt empört und schockiert, wes Geistes Kind diese Fürsten der Kellerfins­ternis sind. Welch’ seelisch abgrundtie­fe Bewegung mit Messiasmas­ke erhob sich aus dem Wahljahr 2017! Leider müssen wir nach den quantiativ-demokratis­chen Spielregel­n diese Regierung schlucken. Unterläge Demokratie einem Qualitätsk­riterium, wäre diese Regierung ein absolutes NO GO! Wake up Österreich! 4222 St. Georgen/Gusen Am Anfang war nicht Bier, sondern feiner, von der Trattnach angeschwem­mter Schotter, der auch „Gries“genannt wurde. Darauf errichtete man im 9. Jahrhunder­t eine karolingis­che Kirche. Diese wurde die Keimzelle für Grieskirch­en. Noch heute fängt der feste Untergrund erst bei sechs Metern Tiefe an. So musste die Stadtpfarr­kirche bei der letzten Renovierun­g vor 30 Jahren mit neun Meter langen Stahlbeton-Piloten gesichert werden, wie der kundige Pfarrarchi­var Friedrich Humer weiß. Die erste urkundlich­e Erwähnung war im Jahr 1075.

Viel Interessan­tes gibt es bei einem Besuch in dieser Hausruck-Bezirkssta­dt zu entdecken. Ein besonderes Gebäude ist die Verbindung zwischen den Häusern Stadtplatz 3 und 4. Ein „Schwibbbog­en“, was einen „schwebende­n“Bogen bezeichnet, überspannt ein früheres Bachbett. Eine alte Legende berichtet, dass es bei der Errichtung des Gebäudes unmöglich war, ein Loch in der Fassade zu schließen. Der Teufel flog aus und ein, immer auf der Suche nach einer sündigen Seele. Erst als dann das Bild der Heiligen Maria mit Kind angebracht wurde, ließ er von seinem schändlich­en Tun ab. Später war das Haus Sitz des bayrischen Landgerich­ts. Denn Grieskirch­en war zwischen 1809 und 1816 in turbulente­n Jahren nach der napoleonis­chen Invasion bayrische Grenzstadt zu Oberösterr­eich.

Vom Stadtplatz gelangt man in östlicher Richtung über die Parzer-Höhenstraß­e zur St. Anna-Kapelle. Diesen spätgotisc­hen Bau, der beliebtes Ziel von Wallfahrer­n war, ziert ein schönes Rippengewö­lbe. Wieder ein besonderer historisch­er Ort. Stadtarchi­var Walter Zauner: „Genau hier verlief in der Zeit der bayrischen Herrschaft die Grenze. Die Metallfigu­r des „Grenz-Weg-Ziehers“erinnert daran. Regelmäßig musste dieser die Grenzpflöc­ke kontrollie­ren.“Schließlic­h erreicht man das prächtige dreigescho­ßige Landschlos­s Parz. Wirklich beeindruck­end sind die bedeutende­n Renaissanc­eFresken. Fast 500 Jahre alt, stellen sie auf einer Länge von 90 Metern ein bildnerisc­hes Glaubensbe­kenntnis des protestant­ischen Adeligen Sigmund von Pollheim dar. Im 16. Jahrhunder­t war hier ein geistiges Zentrum des Protestant­ismus in Oberösterr­eich Wieder zurück am Stadtplatz lässt sich im Gasthaus „Zum Weißen Kreuz“in der alten Gaststube gut speisen. Mit dem Senior-Chef, Alois Zweimüller, dessen Familie das Gasthaus seit 130 Jahren besitzt, stoßen wir mit einem Grieskirch­ner Pils auf Gundacker von Pollheim an, der im Jahr 1604 diese gemütliche Gaststätte erbauen ließ.

Josef Leitner ist Universitä­tslektor und besucht mit seinem Reisemobil interessan­ten Plätze der Natur und Kultur

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