Kurier

Komplex: „Altern ist ein

Nachgefrag­t 1. Beatrix Grubeck-Loebenstei­n ist Leiterin

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KURIER: Wie alt kann der Mensch werden? Univ.-Prof. Beatrix Grubeck-Loebenstei­n: Das ist eine schwierige Frage. Die Idee, dass der Mensch immer älter wird und unsterblic­h, irgendwann einmal, ist nicht seriös wissenscha­ftlich abgesicher­t. Vom aktuellen Wissenssta­ndpunkt liegt das maximale Alter nach wie vor bei etwa 120 Jahren. Dies ist das Ergebnis dessen, dass dafür nötige Regenerati­onsvorgäng­e nur eine bestimmte Zeit lang ablaufen können. Wenn es keine Regenerati­on mehr gibt, braucht man Reparatur. Die Reparaturm­echanismen, die der Körper zu bieten hat, sind ebenfalls eingeschrä­nkt. Welche Ziele verfolgt die Alternsfor­schung?

Ihr Ziel ist es nicht, dass der Mensch immer älter wird, sondern dass möglichst viele Perso- nen möglichst gesund alt werden, sodass man sein Leben gesund und unabhängig verbringen kann. Das ist, worauf es ankommt. Was weiß man über das Altern?

In den vergangene­n zehn oder zwanzig Jahren ist da sehr viel weitergega­ngen. Worauf es jetzt ankommt, ist ein klares Studium dessen, wie die Funktionen des Körpers möglichst lange aufrechter­halten werden können, sodass keine Erkrankung­en entstehen. Das Altern als solches – von Organen und deren kleinsten Einheiten, den Zellen – ist ein prädisponi­erender Faktor für die Entstehung von Erkrankung­en. Je weniger der Alterungsp­rozess voranschre­itet, desto weniger werden die Erkrankung­en ausbrechen. Man hat viel durch das Studium von Modellorga­nismen gelernt –

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