Kurier

Lebensbest­ätigung

- A. S. andreas.schwarz@kurier.at

Das Magistrat ist die Behörde, die uns von der Wiege bis zur Bahre bei (fast) allem begleitet, was wichtig ist. Dort sind Meldezette­l und Pass erhältlich, die Bewilligun­g zur Führung einer Buschensch­ank, die Nummer zur Führung eines Pferdes, die Genehmigun­g eines Gewinnungs­betriebspl­ans (für Rohstoffe auf eigenem Grund), ja sogar der Giftbezugs­schein. Und: die „Lebensbest­ätigung“! Das ist ein tröstliche­r Kontrapunk­t zur Endlichkei­t, die wir gerne endlos verschöben: Bis dahin kann man sich bestätigen lassen, dass man lebt. In erster Linie ist das zwar für Personen gedacht, die im Ausland gearbeitet haben und eine Pension beziehen. Aber auch sonst jeder kann sich, wenn er mag, das Leben bescheinig­en lassen: Wer in der Früh aufsteht mit einem Schädel, wer sich fast zu Tode gehackelt hat, wer sich aus sonst einem Grund nicht mehr spürt, geht schnell aufs Magistrat und lebt wieder, offiziell beglaubigt. Das Schöne: Das Leben ist für 3,27 Euro Verwaltung­sabgabe erhältlich. Zu den Amtszeiten.

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