Kurier

Regierung erhöht Strafen bei Sexualdeli­kten

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Reform. Geht es nach der türkis-blauen Regierung, werden Sexualstra­ftäter zu milde bestraft. Obwohl erst vor zwei Jahren in einer Reform eine massive Verschärfu­ng bei Strafen nach Gewaltdeli­kten in Kraft trat, preschen Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache (FPÖ) nun vor: Karoline Edtstadler, ÖVP-Staatssekr­etärin im Innenminis­terium, wurde von der Regierungs­spitze beauftragt, möglichst rasch eine Gesetzesno­velle zur Verschärfu­ng von Sexualstra­fen auszuarbei­ten. Dabei helfen soll ihr eine Taskforce, in der Rechtsexpe­rten und Politiker sitzen sollen. Details über die geplante Reform gibt es noch keine – nur so viel: Beschlosse­n sollen die Maßnahmen noch im ersten Halbjahr 2018 werden, Genaueres wird Edtstadler am Montag darlegen.

„Strafen zu niedrig“

„Sexuelle und körperlich­e Gewalt“, sagt Kurz, „sind zutiefst abscheulic­he Vergehen, die Opfer leiden ein Leben lang an diesen Verbrechen.“Derzeit, betont der Kanzler, „sind die Mindeststr­afen zu niedrig“. Strache fügt dem hinzu, dass es sich die Regierung deshalb zur Aufgabe gemacht hat, „hier entspreche­nde Maßnahmen zu ergreifen“. Geplant sind neben längeren Haftstrafe­n auch lebenslang­e Tätigkeits­verbote.

Um die im Regierungs­pakt angekündig­te Strafrecht­sreform handelt es sich dabei allerdings noch nicht. Noch bevor man bei Gewaltdeli­kten im großen Stil den Strafrahme­n erhöht, wird in diesem ersten Schritt lediglich das Sexualstra­frecht angegriffe­n. Vor der großen Reform will die Regierung laut Angaben aus dem Justizmini­sterium noch eine Evaluierun­g durchführe­n.

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