Als Holzhauser bedroht wurde
Reibebaum. Austrias Kapitän verzichtete auf Anzeige gegen Rapid-„Fan“
Kein Spieler regt so auf wie Raphael Holzhauser, vor allem bei Rapid. Der AustriaKapitän selbst kann gut damit umgehen, wie er im KURIER-Interview erklärt.
Steffen Hofmann leistete sich hingegen – in Wallung wegen Holzhauser – einen seiner wenigen Ausrutscher. Beim letzten Derby in Hütteldorf (2:2) ließ sich Holzhauser nach einer Spielunterbrechung besonders lange Zeit mit der Ausführung eines Eckballs vor dem Block West. Hofmann mischte sich als Ersatzspieler unerlaubterweise ein und stellte ihn gestenreich als „Heulsuse“dar.
Vor zehn Jahren wäre noch ein Rapid-Kapitän namens Holzhauser naheliegend gewesen. Der im Nachwuchs überragende Blondschopf kommt aus einer Familie von Rapid-Fans in Teesdorf und wechselte 2009 um die Ausbildungsentschädigung von Rapid zu Stuttgart.
Zuschauer Hofmann
Heute steht nicht nur für Holzhauser das letzte Derby in Hütteldorf an, sondern auch für Hofmann. Der 37jährige Ehrenkapitän wird vor dem Karriereende im Sommer wohl als überzähliger Ausländer auf der Tribüne sitzen. Fünf Legionärsplätze sind fix vergeben, der sechste und letzte dürfte an Sechser Petsos gehen. Weil bei Ljubicic nicht klar ist, ob die Kraft für 90 Minuten reichen wird.
Dass er die Provokation schätzt und anzieht, streitet der Reibebaum gar nicht ab. Als es vor einem Jahr ernst wurde, verzichtete Holzhauser allerdings auf Wirbel: Ein „Fan“hatte ihn mit dem Umbringen bedroht. Die Polizei forschte den (alkoholisierten) Täter aus und empfahl eine Anzeige. Holzhauser nahm hingegen die Entschuldigung des Rapidlers an und verzichtete auf Konsequenzen.
Der 24-Jährige hat seinen eigenen Kopf, er hört nur auf wenige Menschen wie seine resolute deutsche Ehefrau, Trainer Thorsten Fink und seinen langjährigen Berater Alexander Sperr. Dieser wird einen besonders lukrativen Vertrag für den anstehenden Transfer ausverhandeln.