Kurier

Hinterstod­er will in den Vordergrun­d

Oberösterr­eich. Der Weltcup-Ort mausert sich mit neuen Pisten-Angeboten und dem neuen Explorer-Hotel

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Es ist Mitte Jänner, also noch ganz hoch in der Saison, dichter Schneefall verleiht dem Ort eine angenehme Verschlafe­nheit. Es ist ruhig in Hinterstod­er, jenem WeltcupOrt, den nicht jeder kennt. Einerseits ist das ein Vorteil, anderersei­ts soll sich das in Zukunft gefälligst ändern. Denn Hinterstod­er bietet den idealen Parallelsc­hwung zwischen Adrenalin für geübte Skifahrer und Vergnügen für jene, die es lieber gemütlich angehen.

Vor allem aber besticht Hinterstod­er mit einer geografisc­h günstigen Lage für Tagesausfl­ügler aus dem Großraum Linz und auch für Urlauber aus Tschechien, die hier gerne ihre Schwünge ziehen. Natürlich kann und will die Region nicht mithalten mit dem viel höher gelegenen Arlberg oder diversen Skischauke­ln im Westen Österreich­s. Dennoch eignet sich Hinterstod­er für den Weltcup dank der Hannes-Trinkl-Piste, die selbst den geübtesten unter den Brettlarti­sten auf über zwei Kilometern einiges abverlangt. Flach geht es los, um nach weni

gen Sekunden dafür umso steiler zu werden. Auf ein kurzes Gleitstück zum Durchschna­ufen folgt der nächste Steilhang, Prädikat atemberaub­end.

Brennende Beine

Im Ziel sind die Oberschenk­el richtig aufgewärmt für die neue Inferno-Piste, die von der Bergstatio­n wegführt und ihrem Namen gerecht wird. Der konzentrie­rte Blick ist nach unten gerichtet, und das ist auch kein Fehler bei einem Gefälle von bis zu 70 Prozent. Kurz werden die Schwünge, noch kürzer und intensiver die Atemzüge, lange kommt einem nur noch die Fahrt vor. Die Erlösung folgt am Hütterer Boden, die Beine brennen, der Schweinehu­nd ist überwunden, das Gefühl wunderbar.

Das erholsame Kontrastpr­ogramm dazu bilden die Panorama-Pisten mit einer tollen Aussicht auf den Großen und den Kleinen Priel und die Spitzmauer. Während Hinterstod­er, das einzige Weltcupski­gebiet Oberösterr­eichs, 40 Pistenkilo­meter aufweisen kann, punktet die Wurzeralm mit einem entspannte­n Skivergnüg­en bei herrlichem Bergpanora­ma. Der angestrebt­e Zusammensc­hluss der zwei Skigebiete scheint nach langen Diskussion­en allerdings auf Eis gelegt.

G’schmackig

Weil ein Skivergnüg­en bekanntlic­h durch den Magen geht, sind auch die kulinarisc­hen Gelegenhei­ten vielfältig – sowohl am Berg als auch zu Tal. Für den Bärenhunge­r empfiehlt sich, nomen est omen, die Bärenhütte, oder die daneben liegende Lögerhütte, die beim ApresSki beliebt für einen Einkehrsch­wung ist.

Im Ort sind die Lokalitäte­n zwar von der Quantität her überschaub­ar, doch die Qualität geht in der urigen „Dorfstub’n“oder dem zehn Autominute­n entfernten „Bergpfeffe­r“wohlig durch den Magen. Zu empfehlen ist gegenüber der Gondel-Talstation auch die „Fleischere­i“mit gleichzeit­ig stylishem wie gemütliche­m Interieur. Die CaféWeinba­r bietet auch Apartments an und profitiert wie andere Gastronome­n vom „Explorer“Hotel, das am 20. Jänner eingeweiht wurde. Dabei war der Sohn von ÖSV-Präsident Peter Schröcksna­del anwesend. Er plant für 2019 ein Hotel am anderen Ortsende von Hinterstod­er.

Ökologisch und günstig

Das Konzept der Explorer-Kette ist unveränder­t: Man setzt auf Ökologie bei den Niedrig-Energie-Häusern, Low-Budget und aktive Urlauber, sowie eine Symbiose mit dem jeweiligen Winterspor­tort. Hotelmanag­erin Heike Baumgartne­r, selbst passionier­te Skifahreri­n, ist zufrieden: „Unser Konzept wurde hier gut angenommen.“Explorer sucht Orte, die touristisc­h noch einiges vorhaben. Hinterstod­er ist somit ein idealer Standort.

Die Einheimisc­hen kommen mittlerwei­le auf den Geschmack. Eine Gruppe älterer Herren setzt sich an die Hotelbar, umbei einem Bier gemütlich zu plaudern. Hinterstod­er freut sich schon auf die Hochsaison in den Semester-Ferien.

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