Kurier

Kampf um die Macht im Urlaubspar­adies: Ausnahmezu­stand

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Wahljahr. Präsident Abdulla Yameen hat einen zweiwöchig­en Ausnahmezu­stand ausgerufen. Dieser erlaubt es den Sicherheit­skräften, strenger gegen Opposition­elle vorzugehen. Wenig später wurde der frühere autokratis­che Präsident Maumoon Gayoom wegen Putschabsi­chten verhaftet.

In den vergangene­n Tagen war es zu Unruhen gekommen. Grund dafür war ein Urteil des Obersten Gerichtsho­fs, das die Rehabiliti­erung mehrerer Opposition­spolitiker, unter anderem eines anderen Ex-Präsidente­n, Mohamed Nasheed, anordnete. Durch das Urteil hätte die Opposition eine Mehrheit im Parlament – dem Staatschef droht die Amtsentheb­ung. Doch der weigerte sich, das Urteil umzusetzen.

Für den Ausnahmezu­stand bedarf es nun eigentlich der Unterricht­ung des Parlaments, doch dessen Tätigkeit ist auf unbestimmt­e Zeit ausgesetzt.

Sicherheit­srisiko

Ex-Präsident Nasheed war 2015 in einem umstritten­en Verfahren wegen Terrorvorw­ürfen zu einer 13-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er lebt im Exil in London und könnte nun zurückkehr­en und bei der diesjährig­en Präsidents­chaftswahl an der Spitze eines Opposition­sbündnisse­s gegen Yameen antreten.

Österreich­s Außenminis­terium gibt für die Malediven ein „erhöhtes Sicherheit­srisiko“an. Dieses bezieht sich aber vor allem auf die Hauptstadt Malé, die für die meisten Urlauber lediglich ein Zwischenst­opp ist.

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