Der Olympia-Gastgeber stellt Kurioses Korea.
Das schnellste Internet der Welt, mehr Cafés als in Paris, Schönheitsoperationen am laufenden Band – ein charmantes wie widersprüchliches Land lädt zu den 23. Winterspielen.
Südkorea hat noch mehr zu bieten als Autos, Handys und Fernseher. Ein Überblick von A bis Z.
Yi Sun-Sin Jedes Kind kennt die Geschichte von den Heldentaten des berühmten Militärstrategen. Admiral Yi Sun-Sin wird in Süd- und in Nordkorea gleichermaßen gehuldigt, weil er 1598 die übermächtigen japanischen Truppen im Seekampf besiegt hatte. Noch heute gilt er als größter Held des Landes. Auf der ganzen Halbinsel stehen zu Ehren des Admirals Statuen und Schreine.
& Soohorang Der asiatische schwarze Bär und der weiße Tiger sind die offiziellen Maskottchen der Olympischen Spiele in Pyeongchang. Sie folgen da- mit dem Eisbären Bely Mishka, dem Schneeleoparden Leopard und Zaika, dem Schneehasen, die vor vier Jahren in Sotschi das OberMaskottchen Wladimir Putin unterstützt haben.
Man möchte es kaum glauben, vor allem, wenn man selbst schon einmal in Pyeongchang das getrunken hat, was sich in Korea offiziell Kaffee nennt – aber das Land hat tatsächlich eine große Café-Haus-Kultur. Es heißt sogar, dass es in Seoul mehr Cafés gibt als in New York oder in Paris. Die Kette Starbucks hat allein in der Hauptstadt über 300 Filialen, so viele wie in keiner anderen Stadt der Welt. Vor allem die jungen Menschen trinken lieber Kaffee als Tee. In Seoul haben sich in den vergangenen Jahren so viele hippe Lokale entwickelt, dass die Koreaner mittlerweile sogar schon als Italiener Asiens gelten.
Die demilitarisierte Zone, kurz DMZ, teilt seit dem Koreakrieg (1950– 1953) die Halbinsel in Nordund Südkorea. Der bis zu vier Kilometer breite Grenzstreifen zieht sich auf einer Länge von 248 Kilometer quer durch das einst gemeinsame Land. Immer wieder kam es in der Grenzregion zu brisanten Vorfällen, erst im November wurde ein Nordkoreaner beim Fluchtversuch angeschossen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden auch etliche Tunnel entdeckt, die von Nordkorea aus Richtung Süden führten. Einer dieser Tunnel endete 50 Kilometer vor den Toren Seouls. Sports Würden in Pyeongchang die Olympischen Spiele der Computerzocker stattfinden, der Sieger wäre von vornherein klar. Südkorea ist das Mutterland des E-Sports, wenn sich die Superstarstars der Szene in digitalen Spielen wie StarCraft oder League of Legends matchen, kommen 10.000 Fans in die Hallen und die Duelle werden live im TV übertragen. Die Gamer sind im Land berühmter und bekannter als die meisten koreanischen Olympia-Teilnehmer. Neben Baseball ist Fußball der beliebteste Sport in Korea. Die koreani- sche Nationalmannschaft ist Stammgast bei Weltmeisterschaften und hat sich seit 1986 für jede Endrunde qualifiziert. Der größte Erfolg der „Taegeuk Warriors“, wie das Team in der Heimat genannt wird, war der Einzug des Semifinales bei der HeimWM 2002. Bei der kommenden WM in Russland bekommt es Korea mit Weltmeister Deutschland zu tun.
Der Kultsong des koreanischen Rappers Psy ging 2012 um die Welt und war noch bis vor einem halben Jahr auf
das Video mit den meisten Klicks. Psy ist der berühmteste Vertreter des KPop, wie die moderne Musikrichtung im Land heißt.
Die koreanische Antwort auf Dirndl und Krachlederne. Seit dem 13. Jahrhundert wird zu besonderen Anlässen die Landestracht Hanbok getragen. Lange Zeit sagte die Farbe alles über den Besitzer aus: Das Proletariat trug weiße Hanboks, je bunter die Kleidung gestaltet war, desto höher stand die Person in der Hierarchie. Die Koreaner heiraten heute noch im Hanbok.
Die Südkoreaner sind ein Volk der Surfer. Nirgendwo auf der Welt sind die Menschen so vernetzt wie in Korea, dem Land mit der besten Internet-Abdeckung und der schnellsten Verbindung der Welt. Die Koreaner waren und sind Vorreiter, bereits in den 1990er-Jahren war das Onlineshopping ein Kassenschlager. Übrigens wird in Korea nicht gegoogelt, die lokale Suchmaschine ver.com ist die wichtigste Webseite des Landes.
Es sind einige wenige Familien, die sich die Wirtschaft Koreas untereinander aufteilen. Das Land ist in der Hand dieser Jaebols, von der Hyundai-Gruppe über den Samsung-Clan bis hin zur Lotte-Dynastie. Samsung ist mit fast einer halben Million Mitarbeitern der größte Konzernmulti des Landes.
Eine Mahlzeit ohne Kimchi ist wie ein Koreaner ohne Mobiltelefon. Undenkbar. Das fermentierte, feuerscharfe Kohlgemüse ist in aller Munde und steht zu jeder Tageszeit auf dem Tisch. In den meisten koreanischen Haushalten gibt es sogar einen eigenen KimchiKühlschrank.
Laternen-Festival Jedes Jahr im Frühling geht den Koreanern ein Licht auf und die Menschen beginnen zu strahlen. Seit 1300 Jahren wird mit dem farbenfrohen und stimmungsvollen LotusLaternen-Festival der Geburtstag von Buddha gefeiert. Bei der alljährlichen Parade strömen Hunderttausende mit ihren Laternen durch Seoul. In diesem Jahr findet der Umzug vom 11. bis 13. Mai statt. Hauptattraktionen sind die riesigen Laternen auf dem Namgang, dem Hauptfluss der koreanischen Hauptstadt.
Hill Orchestra Die Welt wird bei Olympia Bekanntschaft mit der berühmtesten Girlieband Nordkoreas machen. Kim Jong-un höchstpersönlich hat die jungen Frauen ausgesucht, die bereits als Spice Girls von Nordkorea gepriesen werden. In vielen der Songs wird der oberste Führer in höchsten Tönen gepriesen. Die Moranbong-Band, wie die Gruppe auch genannt wird, begleitet die 22 nordkoreanischen Athleten genauso nach Pyeongchang wie das nordkoreanische 140-köpfige Samjiyon-Orchester, das in Seoul und Gangneung auftreten wird.
Was Schrillheit, Ekstase und Originalität betrifft, braucht sich Seoul mit seinem Nachtleben vor kaum einer Metropole der Welt verstecken. Auch unter der Woche finden in den Vergnügungsviertel exzessive Partys statt, die man den an-