Kurier

„Da wird was zerstört“

Austria. Vorstand Kraetschme­r ist besorgt

- – ALEXANDER STRECHA

Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschme­r verfolgte die Derby-Geschehnis­se aus dem Urlaub. „Dennoch habe ich am Sonntagabe­nd viele Telefonate führen müssen.“Der Austria-Manager ist auch Vizepräsid­ent der Bundesliga, muss seine Worte folglich mit Bedacht wählen.„Aber es ist ein Punkt erreicht, wo etwas zerstört wird.“Der Fußball nämlich. „Und diese Vorkommnis­se beeinfluss­en natürlich ein Spiel, da geht es um den Wettbewerb. Rapids Führung ist in dieser Situation gefordert.“

Wie würde umgekehrt Kraetschme­r reagieren, hätte es sich um Austria-Fans gehandelt? „Wir würden die Leute ausforsche­n, sofort Hausverbot ausspreche­n und ein landesweit­es Stadionver­bot fordern.“

Die Fan-Zäsur der Austria war das Europacup-Duell mit Bilbao. Damals stand Kraetschme­r am Zaun und schickte aufs Spielfeld drängende Fans zurück auf die Tribüne. „Seit damals haben wir klare Regeln aufgestell­t.“Und dennoch ist man manchen Anhängern nicht immer Herr, vor allem bei Auswärtssp­ielen. In Rom und in Mailand schwenkten in Wien ausgeschlo­ssene Fans die Reichskrie­gsfahne. „Daher können die Regeln auf die UEFA-Ebene erweitert. Man stelle sich vor, welche Folgen der Sonntag hätte, wäre das ein Europacup-Spiel gewesen.“

Fakt ist, dass Raphael Holzhauser, Reizfigur und einmal mehr Feindbild vieler Rapid-Fans, am Sonntag einen größeren Skandal verhindert­e, indem er weiterspie­lte. Auf Facebook erklärte er: „Ich wollte ein Zeichen setzen und mir nicht den Spaß an meinem Beruf nehmen lassen. Ich als Spieler möchte sich wie jeder andere Spieler auch auf dem Feld sicher fühlen.“

Holzhauser hielt fest, dass man nicht alle Fans in einem Topf werfen dürfe. „Ich erwarte aber entspreche­nde Maßnahmen von den Vereinen und der Bundesliga.“

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