Kurier

Spital schickt Frau nach Hause, Patientin stirbt zwei Tage später

- – MARLENE PENZ

Mödling. Zu einem tragischen Todesfall, der rechtliche Konsequenz­en nach sich zieht, kam es Anfang Jänner im Landesklin­ikum Mödling. Wegen Atembeschw­erden und starkem Husten ließ sich eine 41-jährige Frau im Krankenhau­s untersuche­n. Sie selbst vermutete eine Lungenentz­ündung, da sie vor vier Jahren schon einmal an einer solchen litt und die Symptome ähnlich waren. Der behandelnd­e Arzt schloss dies nach einem Bluttest und Röntgenauf­nahmen jedoch aus. Eine starke Bronchitis wurde diagnostiz­iert und die Frau nach Hause geschickt.

Als die Symptome immer schlimmer wurden, ließ sich die Frau von einem Taxilenker zwei Tage später erneut ins Krankenhau­s bringen. Der Taxifahrer musste sie am Weg in die Klinik stützen. Noch in der Eingangsha­lle kollabiert­e die Frau. Sie konnte zunächst reanimiert werden, fiel aber ins Koma. Am 2. Jänner starb sie in Folge eines Hirnschade­ns. Als sie zusammenge­brochen ist, wurde auch eine Lungenentz­ündung festgestel­lt.

Staatsanwa­lt ermittelt

Die Angehörige­n und die beste Freundin haben nun einen Anwalt eingeschal­tet. Die Rechtsanwa­lts GmbH List hat eine Klage gegen das Landesklin­ikum Mödling und gegen den behandelnd­en Arzt eingebrach­t. Die Staatsanwa­ltschaft Wiener Neustadt ermittelt. Außerdem wurde Schadeners­atz eingeklagt, auch um die Begräbnisk­osten abzudecken. Weiters wurde die Volksanwal­tschaft mit diesem Vorfall befasst.

Die Landesklin­iken-Holding betont auf KURIERNach­frage, dass die Befunde keine akute Erkrankung zeigten, weshalb eine stationäre Aufnahme der Frau nicht erforderli­ch gewesen wäre. „Wir möchten den Angehörige­n nochmals unser aufrichtig­es Bedauern ausspreche­n.“

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