Kurier

Alles. Erbärmlich. Ich.

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Menschen, die an Depression­en leiden, kann man an ihrer Sprache erkennen, behaupten britische Forscher. Laut einer Studie verwenden depressive Menschen besonders oft „totale“Begriffe wie „alles“, „nichts“, „immer“, „nie“oder „vollkommen“, kombiniert mit negativ besetzten Wörtern wie „traurig“, „erbärmlich“oder „sinnlos“. Und – vermutlich, weil sie so intensiv mit sich selbst beschäftig­t sind – sie sagen angeblich signifikan­t öfter als andere „ich“, „mich“, „mir“usw. und seltener als andere „du“, „wir“und „sie“.

Wobei all das nicht zwingend auf eine Depression hinweisen muss, sagen andere Experten. Stimmt, die Person könnte auch Donald Trump sein. Hiesige Rechtspopu­listen erkennt man wiederum am „Illeismus“– die davon Befallenen reden, wie auch die Indianer bei Karl May, von sich inderdritt­enPerson:„Derxyhateu­chniebelog­en.“Wirklich Depressive sagen hingegen oft gar nichts mehr.

Wichtiger ist, was man zu Depressive­n sagt.Nämlich niemals den Satz: „Reiß dich zusammen.“guido.tartarotti@kurier.at

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