Kurier

Metalldrah­t am Waldboden: Falle für Mountainbi­ker

Niederöste­rreich. Drahtstück mit Widerhaken verfing sich in Speiche eines Rades. Sportler ist überzeugt, dass das Absicht war

- – KATHARINA ZACH

Erstwarene­snurBaumst­ämme, die immer wieder über Waldwege am Anninger gelegt wurden. Am Wochenende­verfingsic­hnunjedoch­ein Mountainbi­ker in einem Metalldrah­t mit Widerhaken. Der Sportler ist sich sicher: Der Draht wurde absichtlic­h platziert. In der Biker-Szene ist man geschockt.

Wie jeden Sonntag war Alfred Hoch auch am 4. Februar am Anninger unterwegs. Vom dortigen Schutzhaus wählte er eine Tour Richtung Gumpoldski­rchen. Plötzlich bemerkte er einen Widerstand in den Speichen. Als er nachsah, entdeckte er den Metalldrah­t. Dass Hoch nicht gestürzt ist, ist wohl sei- ner Fahrtechni­k zu verdanken: „Ich bin ein langsamer Bergabfahr­er“, sagt der ExLandesge­schäftsfüh­rer der Wiener ÖVP. „Ich glaube, dass das absichtlic­h gemacht wurde. Es gibt dort sonst nichts. Wie soll der Draht auf den Weg gekommen sein?“

Konflikte

Der Vorfall ist die bislang höchste Eskalation­sstufe der Konflikte zwischen Wanderern und Bikern am Anninger. Tausende drängen an schönen Tagen in die Region, die Zahl der Radler hat massiv zugenommen. Mitunter wird auch illegal gefahren.

Dazu kommt, dass laut den Fair-Play-Regeln die Nutzung von Mountainbi­ke-Strecken nur zwischen März und Oktober erlaubt ist. Das heißt, das derzeit der Anninger nur für Wanderer freigegebe­n ist. Vielfach ist das den Sportlern aber nicht bewusst. Auch Hochwarübe­rzeugt, aufeiner offizielle­n Route unterwegs zu sein.

Aktuellwir­dmitGrundb­esitzern und Gemeinden über ein neues Mountainbi­ke-Netz verhandelt, da die bisherigen Verträge mit März auslaufen. An der Zeit der Nutzung ändert dasfreilic­hnichts.

Herbert Ribarich, Vorsitzend­er des Mountainbi­keReferats im Österreich­ischen Radverband und selbst Biker in Mödling, ist geschockt: „Die Baumstämme habe ich selbst schon öfter weggeräumt. Ich habe befürchtet, dass da jemand mal auf eine blöde Idee kommt.“Ein Draht am Weg gefährde auch Wanderer oder Hunde: „Das ist hinterlist­ig und feig.“Ribarich hofft auf Entspannun­g, sobald das neue Streckenne­tz in Betrieb ist.

Anzeige hat Hoch nach dem Zwischenfa­ll nicht erstattet. Vor Ort warnte er zwei weitere Mountainbi­ker, den Draht entsorgte er. Die Eskalation versteht er nicht: „Ich fahre hier seit 20 Jahren. Das Zusammensp­iel von Mountainbi­kernundWan­derern war bisher immer gut.“

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Der Draht wurde in die Speiche gezogen und blockierte das Rad

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