Österreich als BMW-Dieselvorreiterland
Motoren. Wie die BMW-Entwickler in Steyr den Diesel fit für die Zukunft machen wollen
2017 ging bei BMW in Österreich der Dieselanteil laut Importeurssprecher um 14 % auf 70 % zurück. DennochistÖsterreich damit bei BMW Dieselanteil-Spitzenreiter. Für die neuen Abgasnormen (siehe Vorderseite) erhalten nun auch kleine Diesel die aufwendige Abgasreinigungsstrategie z.B. des R6-Diesel. BMW begegnet damit auch der Kunden-Kritik (Motor-KURIERLeserbriefe 11.1.2018).
Als Erstes werden alle Drei- und Vierzylinder-Diesel im Quereinbau(X1, X2) mitdemAbgasnachbehandlungskonzept bestückt, bestehend aus Oxi-Kat, Rußfilter, Stickoxid-Speicherkat und katalytischer Entstickung (SCR) mit Adblue (Grafik). Wegen Platzmangels noch darauf warten müssen Mini-Modelle.
Mit diesem umfangreichen Abgasreinigungskonzept sollen dieseitHerbst2017schrittweise eingeführten EU-Normzyklen WLTP und RDE sicher erfüllt werden.
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Daneben hat das Team um Projektleiter Michael Salmansberger im BMW-Werk in Steyr die Bereiche Aufladung, Einspritztechnologie und Abgasrückführung bearbeitet, um bei gleichbleibender Leistung den Verbrauch(ca.–5 %) unddieGeräusche spürbar zu senken, aber die Dynamik zu erhöhen.
Alle Vierzylinder-Diesel erhalten eine zweistufige Aufladung, der Einspritzdruck wird auf 2200 bis 2500 bar erhöht, die Hochdruck-Abgasrückführung verbessert. Die Niederdruck-Abgasrückführungentfällt, wasden Mehrpreis durch die zweistufige Aufladung ausgleicht.
Die Dreizylinder-Diesel behaltendieeinstufigeAufladung. BMW will an Dreizylinder-Motoren festhalten.
Alle Dieselmotoren sind laut BMW für 48 Volt vorbereitet, wann diese zusätzliche Bordspannung kommt, war jedoch nochnichtzuerfahren.–