FPÖ kann Umbesetzung bei ÖBB nicht erwarten
Hauptversammlung. Nur Kurt Weinberger bleibt
Die FPÖ kann es offenbar gar nichterwarten, dieMachtbei den ÖBB zu übernehmen. Für Freitag 12 Uhr wird eine außerordentliche Hauptversammlungangesetzt, umden Aufsichtsratneuzubestellen. DienormaleHauptversammlung findet erst im Frühjahr nach Vorliegen des Geschäftsberichtes statt.
Aufsichtsratsvorsitzende Brigitte Ederer wurde nicht einmal dazu eingeladen, was Experten als sehr ungewöhnlich bezeichnen. Das passiert üblicherweise nur, wenn sich die Aufsichtsratsspitze etwas zuschulden kommen ließ. Was bei Ederer nicht der Fall ist, die Ex-SPÖ-Politikerin und Siemens-Spitzenmanagerin hat allerdings das falsche Parteibuch, damit nicht das Vertrauen von Verkehrsminister Norbert Hofer.
WiederKURIERberichtete, wird Hofer alle Aufsichtsräte austauschen, nicht nur die SPÖ-Vertreter. Lediglich der ÖVP-nahe Vizepräsident Kurt Weinberger bleibt. Dem Chef derHagelversicherung wird im Aufsichtsrat von allen Seiten hervorragende Arbeit attestiert.
Vorsitzender wird wie berichtetdasFPÖ-UrgesteinArnold Schiefer. Der Burschenschafter (Teutonia) ist derzeit im Vorstand der Hypo-Abbaueinheit Heta. Schiefer dürfte Minister Hofer bei der Besetzung der blauen Aufsichtsräte die Hand geführt haben.
In der Regierung ressortiert die Staatsbahn zwar zur FPÖ, die ÖVP wird allerdings zwei Aufsichtsratsmandate besetzen. Bei den Türkisen fieldieWahlaufdiebekannte Anwältin Cattina Leitner. Die renommierte Arbeitsund Sozialrechtlerin aus der Bauträger-Dynastie Soravia ist die Ehefrau von AdritzChef Wolfgang Leitner. Im Präsidentschaftswahlkampf hatte sie Irmgard Griss mit einer großzügigen Spende unterstützt.
Für die Blauen zieht Andreas Reichhardt ins Gremiumein. EristebenfallsBurschenschafter und löste bereits Herbert Kasser als GeneralsekretärimVerkehrsministerium ab. Ebenfalls von der FPÖ nominiert wurde die blaue Ex-Regionalpolitikerin Barbara Kolm, Chefin des Hayek-Instituts sowie der oberösterreichische Industrielle Karl Ochsner.
Zudem zieht auch der ExFPÖ-Politiker und Anwalt NorbertGugerbauerneuins Aufsichtsratsgremium ein, genauso wie die glücklose blaue Ex-Verkehrsministerin Monika Forstinger („Stöckelschuhvon der Schiefer besonders viel halten soll. Im Gegensatz zu BrigitteEderer. Schiefersoll, wie zu hören ist, die ehemalige internationale Top-Managerin als „Lame Duck“(lahme Ente) bezeichnet haben. Mit der Begründung, dass Ederer ohnehineinAblaufdatumhabe. Dieseshatteihrallerdings Norbert Hofer sofort nach seiner Angelobung verpasst.