Heller Hund statt helles Bier
Die Russen haben es bereits versucht. In Moskau wurde am Rad der Zeit gedreht, das gesamte Land musste nach der Sommerzeit leben. Ganze drei Jahre dauerte der „ewige Sommer“, viele Russen warteten im Winter stundenlang im Dunklen auf den Sonnenaufgang, bis allen dämmerte, dass hier etwas schief lief.
Der EU steht das noch bevor, sie überlegt die ach so qualvolle Sommerzeitzustreichen. Wieimmergibt es passende Studien – einige meinen angeblich, dass die Zeitumstellung urböse ist. Jahr um Jahr versuchte auch die KURIER-Chronik-Redaktion auf Wunsch ihrer Ressortleiter vergeblich zu bestätigen, dass die Zahlder(Verkehrs-)Unfällenachder Zeitumstellung steigt. Irgendeine Untersuchung solle dies zwar belegen, einer ordentlichen Recherche bei Polizei, Versicherungen oder Automobilclubs hielt diese These aber niemals stand.
Übrig bleibt lediglich ein kleiner Jetlag am Sonntag, und nach ein oder zwei Tagen hat man sich an die Zeitumstellunggewöhnt. Belohntwerden wir alle damit, dass wir im Sommer täglich eine Stunde Sonnenlicht mehr genießen können. Jeder kann proJahralsodreivolleTagelängerin einemsonnigenGastgartenseinBier trinken oder flanieren gehen.
Im Juli geht die Sonne etwa um 20.45 Uhr unter. Wird die Sommerzeit gestrichen, dann wird es künftig um 19.45 Uhr finster. Im Gegenzug dürfen wir eine Stunde länger schlafen, wenn es hell ist. Die Sonne geht künftig um vier Uhr auf statt um fünf (wer auch immer das mitbekommt). Tollnurfürjene, dieihrenHundbeim morgendlichen Gassi gehen künftig bessersehenmöchten.–