Kurier

Mit Zeit, Muße – und Soap Operas

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Art von Handlung zu überlegen. Den Vogel aber schoss der Chauffeur am Donnerstag­morgenab, derplötzli­chlautzu sprechen begann.

„Redet er mit dem Navi?“, fragte der Kollege vom Schweizer Blick. Das wäre nichts Neues, denn der Herr, der uns am Dienstagab­end von Seoul nach Bokwang chauffiert hat, fand unser Hotel nicht. Sein Navi sprach wiederholt etwas, das wie „Scheise“geklungen hat, und es hat das immer dann getan, wenn der Weg falsch war.

Die Kollegin von der die in der ersten Reihe saß, recherchie­rte– undsievern­einte. „Es könnte natürlich auch koreanisch­e Lyrik sein“, warf ich ein und hob ebenso lautstark wie unser Mann am Lenkrad an: „Über allen Gipfeln ist Ruh’!!!“Im losbrechen­den Gelächter hatte dann unser eidgenössi­scher Kollege aus dem Simmental die zündende Idee, stelltesic­hnebendenv­ermeintlic­hen Lyrik-Fan am Steuer – und begann ihn zu filmen. Der Wortschwal­l verstummte.

Offensicht­lich ist sein Handy (pardon: Natel sagt der Schweizer) auch eine Fernbedien­ung für Menschen. Oder war der „Mann“am Steuer dann doch nur ein Roboter, der uns schließlic­h sicher und nun in aller Ruhe ans Ziel brachte?

stefan.sigwarth@kurier.at

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So schlimm ist es dann auch nicht im Bus: Die traurige Dame spielt nur eine Szene in einer Soap Opera

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