Kurier

Das Geheimnis der Wiener Gastro-Dynastien

Täglich sperren Wirte in Wien ihre Lokale zu. Andere eröffnen einen Betrieb nach dem anderen. Was machen sie anders?

- VON ANNA-MARIA BAUER UND JULIA SCHRENK

In der Marktwirts­chaft, der Indoor-Markthalle mit Restaurant, blieben die Kunden aus, der Bobo-Heurige „Zum g’schupften Ferdl“ging in Konkurs und das Haus, in dem das Restaurant St. Ellas beheimatet war, wurde verkauft. Allein 2017 sperrten 1209 Lokale zu. Im selben Zeitraum eröffneten aber auch 1261, ein leichtes Wachstum gibt es also noch.

Inmitten der starken Fluktuatio­n fallen aber einige Unternehme­rauf, dieihreBet­riebe seit Jahren erfolgreic­h führen und eine Gaststätte nach der anderen eröffnen. Traditions­unt er nehmen wie Plachutta, die Familie Laskowsky mit Gmoa Keller, Gelbmann und Waldviertl­er Hof, aber auch jüngere Vertreter wie Robert Huth, der nach 17 Jahren bereits vier Gaststätte­n leitet.

Warum gelingt den Unternehme­rn das? ThomasReut­t er er, Professor für Marketing an der WU, bezeichnet­e diese Gastronome­n als „Hidden Champions“(dt. versteckte Sieger). Mit dem Begriff werden im strategisc­hen Marketing

Unternehme­n bezeichnet, die hoch profitabel und krisensich­er sind. Wie sie das werden? „Hidden Champions konzentrie­ren sich auf einen Teilbereic­h. Sie haben ein Alleinstel­lungsmerkm­al.“Es sind jene Unternehme­n, die ihre Kundengrup­pe genau kennen und sich auf ein Produkt spezialisi­eren – wie die Figlmüller­s aufs Schnitzel, Berndt Querfeld auf die Kaffeehäus­er oder David Figar und Ergo Seiler auf hippe Cafés. Es sind Gastronome­n, die den Zeitgeist erkennen, sagt Reutterer, aber nicht auf schnellleb­ige Trends setzen.

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Berndt Querfeld führt das Café Landtmann mit seiner Mutter Anita 6

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