Flaute in der Windlotterie
Normalschanze. Kraft wurde als bester Österreicher 13. Der Deutsche Wellinger gewann den chaotischen Bewerb
ne Kollegen. „Es ist schade, dassausgerechnetbeidiesem Bewerb dann solche Bedingungen sind.“
Die Besten vorne
Aber selbst wenn der Wind unddasWetterverrücktspielen, dannmussnichtzwangsläufigauchdasKräfteverhältnis durcheinander gewirbelt werden. Auf dem Siegespodest fanden sich mit Andreas Wellinger (GER) und den Norwegern Johann Andre Forfang und Robert Johansson allesamt Springer, die zumindest zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden mussten. „Die Besten waren vorne und haben verdient die Medaillen geholt“, sagte DoppelweltmeisterStefanKraft, derfastschon erwartungsgemäß nicht zu den Besten zählte.
Die Österreicher zurück
Es reichte für den Dominator des letzten Winters nicht einmal für einen Top-Ten-Platz. Sein 13. Platz ist ein Debakel für die in den vergangenen Jahren so erfolgsverwöhnten österreichischen Skispringer. „Es wollte einfach nicht sein“, sagte der 24-jährige Salzburger, der die Schuld am Absturz nicht den widrigen Bedingungen in die Schuhe schieben wollte. „Man hat sicher Glück gebraucht, aber über zwei Sprünge musst du das auch ausnutzen und runterbringen. Wellinger hat schon im Training einen Sprung auf 112 Meter runtergehaut, er war ein Favorit.“
Wie die meisten Springer war Stefan Kraft froh, diesen grenzwertigen Wettkampf überhaupt heil überstanden zu haben. In ihren dünnen Anzügen konnten einem die Springer leid tun, Simon Ammann gebührt stellvertretend die Verdienstmedaille. DerSchweizerRoutinierwurde im Finaldurchgang gleich mehrmals vom Zitterbalken zurückgeholt, blieb aber trotzdem erstaunlich cool.
Den Österreichern bleiben noch zwei Chancen auf dieTrendwendeundeineMedaille. Doch nach dem gestrigen Auftritt drohen die ÖSVSpringer erstmals seit 2002 leer auszugehen. So viel Wind scheinen die Trainer gar nicht machen zu können, dass die Flaute gestoppt werden könnte.