Kurier

Der Kapitän heißt Hofmann

Bundesliga. Vor der Admira-Partie: Max Hofmann macht sich in unerwartet­er Rolle Gedanken über die Fans von Rapid.

- VON ALEXANDER HUBER

Bei Rapid gibt es drei Kapitäne: Schwab, Dibon, Schaub –alle verletzt. Einen Ehren kapitän: Steffen Hof mann– zwar im Matchkader, aber vermutlich Ersatz. Und einen langjährig­en Vizekapitä­n: Mario Sonnleitne­r, der von Max Hofmann aus der Mannschaft gespielt wurde.

Genau dieser Max Hof mann wird Rapid heute inder Südstadt (16.30 Uhr) aller Voraussich­t nach gegen die (ebenso ersatz geschwächt­e) Admira als Kapitän aufs Feld führen. „Kandidat Nummer sechs“erzählt im KURIERGesp­räch: „Thomas Schrammel wäre neben mir auch noch im Mannschaft­srat gesessen.“Doch der Routinier wechselte zu Sturm. Also bleibt nur noch der „kleine Hofmann“: „Ich hätte gerne andere Umstände und würde dafür auf die Kapitänssc­hleife verzichten.“

Eine Premiere ist es für den 24-Jährigen aber nicht. Ausgerechn­et in der kurzen Ära Büskens („das war der einzigeTra­iner, beidemesfü­r mich richtig schlecht ausgesehen hat“) trug der Wiener im Herbst 2016 – knapp vor dem Rauswurf des Deutschen – die Kapitänsbi­nde. Drei Mal auswärts, im Cup gegen BW Linz (4:0), im Europacup in Sassuolo (2:2) und – beim 2:1 gegen die Admira, einem der seltenen Siege in der BSFZ-Arena. „Mir taugt es ja in der Südstadt. Vielleicht hängt unsere schlechte Bilanz mit den vielenEx-Rapidlernd­ortzusamme­n: Die sind besonders heiß und wollen beweisen, dass sie noch eine Chance mehr verdient hätten“, vermutet der Langzeit-Rapidler.

Kontakt zur Fanszene

Für Hofmann kam ein Abschied nie in Frage: „Es gibt für mich nix Größeres. Es ist mein Herzensver­ein.“In den 14 Jahren in Hütteldorf hat Hofmann schon viele FanProblem­e (mit)erlebt. Er glaubt nicht, dass sich der Derby-Skandal sportlich negativ auswirken wird: „Ich hoffe, dass es mit den Fans wieder ruhiger wird, aber dasistdieA­ufgabeande­rerim Verein. In der Kabine sind die Strafen kein Thema. Wir sind eigentlich gut drauf.“

Der Innenverte­idiger kennt beide Seiten, stand als Jugendlich­er auf der Tribüne: „Ich habe mit Leuten aus der Fanszene Kontakt und versuche auch, auf die führenden Köpfe einzuwirke­n – die sind nicht auf Randale aus.“Eher würde die Häufung der Ausschreit­ungen mit Wachstumss­chmerzen zusammen hängen: „In einer so groß gewordenen Kurve werden immer einige Idioten dabei sein. Wir können nicht 7000 unter Kontrolle halten.“

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Altbekannt­er Name: Wieder wird ein Hofmann (l.) die Schleife tragen

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