Kurier

Gezielt um Fachkräfte werben

Inocon und Siemens setzen auf Kooperatio­n mit Unis und Fachhochsc­hulen

- – J. ERTL

„Es ist sehr schwierig, im Raum zwischen Salzburg und Linz Fachkräfte zu finden. Wir brauchen vor allem Absolvente­n von HTL, Fachhochsc­hulen und Facharbeit­er. Wir kriegen sie so recht und schlecht.“Fritz Pesendorfe­r von Inocon geht es so wie fast allen anderen Firmen, sie leiden an Fachkräfte-Mangel. Seine Gegenstrat­egie: „Über Universitä­ten und Fachhochsc­hulen kommen wir an Diplomande­n und Dissertant­en heran und wir können sie an die Firma binden.“Andreas Hinterer und Philipp Stögmüller schreibena­nderTUGraz­ihre Dissertati­on, jeweilsmit­konkreten Projekten in der Firma und sie sind auch bei Inocon beschäftig­t. Pesendorfe­r: „Die zusätzlich­e Chance bei der Zusammenar­beit mit einer Universitä­t ist, dass man Forschungs­projekte genehmigt bekommt und dass ein langfristi­ges Beschäftig­ungsverhäl­tnis entsteht. Das ist eine Lösung, aus der Not geboren. Damit haben wir die meisten Mitarbeite­r für die neuen Entwicklun­gen bekommen.“

„Ich kenne dieselbe Thematikvo­mStandortL­inz“, erzählt Siemens-Direktor Josef Kinast. „Wir haben derzeit in Linz 1400 Mitarbeite­r beschäftig­t, im vergangene­n Jahr haben wir 100 neue aufgenomme­n. Wir suchen 30 Lehrlinge und 30 IT-Spezialist­en. Die größte Herausford­erung ist für uns alle, diese Menschen zu finden. Man muss sich rechtzeiti­g um sie kümmern. Einerseits um die Lehrlinge. Und anderersei­ts um die Fachhochsc­hulen und Universitä­ten. Man muss über Praktika versuchen, die Menschen an sich zubinden .“

Die kleinen Betriebe klagen, dass Lehrlinge große Betriebe wie Siemens oder die voestalpin­e bevorzugen. „Das ist schon so“, antwortet Pesendorfe­r. „Bei uns ist Lenzing so ein Magnet. Da tut man sich schon schwer. Wir sind ein Nischenpla­yer, der regional relativ wenig Werbung macht, weil wir 90 Pro- zent exportiere­n.“Kinast: „Bei uns geht es um die Vereinbark­eit von Familie und Beruf. Wir bieten Krabbel stuben für Kinder von eins bis drei Jahren. Wir machen Ferienakti­onenwie die EnglishSu mm erschool.D ass ind Argumente, die jungen Menschen an uns binden. Unsere Mitbewerbe­r sind attraktive Firmen wie Runtastic. Ein junger Mann, ein IT-Nerd, der sowohl von uns als auch von Runtastice in etwa finanziell­ähnliches Angebot hatte, hat uns gefragt, ob wir einen Fußball-Wuzler haben. Weil wir einen hatten, hat er bei uns unterschri­eben.“

Weil sowohl Inocon als auch Siemens stark exportorie­ntiert sind, müssen die Mitarbeite­r auch dann und wann reisen. Denn sie müssen die produziert­en Anlagen auch aufbauen. Für Kinast sind Auslandsau­fenthalte wichtig, denn die Mitarbeite­r bekämen dadurch ein ganz anderes Denken. Sie würden durch ihre Erfahrunge­n das viel stärker schätzen, was wir in Österreich hätten.

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Simon Lacher, Andres Hinterer und Philipp Stögmüller
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Jürgen Nini gewann 2015 den Traunstein-Marathon in 8:49 Std

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