Kurier

„Einander größer machen“

Zwei Welten. Was kommt, wenn Verliebte die rosarote Brille ablegen

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Unterschie­dlicher geht’s kaum. Sie arbeitet als Paarcoach, er macht Wein am Wagram – vor vier Jahren fanden die zwei zueinander. In der noch jungen Beziehung von Hilde Fehr und JosefHinte­rmayer(beide54) galt es schon früh, Hürden zu überwinden. Heute erzählen die Beiden, wie die Liebe trotzdem geblieben und am Ende sogar gewachsen ist.

„Die Rosarote-BrillenGes­chichte mit dem Märchenpri­nz und der Traumfrau war bei uns ziemlich schnell beendet“, erinnert s sich Hilde. „Nämlich dieses

Märchen, das suggeriert, manmüssenu­rdenRichti­gen finden, und dann läuft alles von allein“, konkretisi­ert sie. Als die berühmte Weichzeich­ner-Brille fiel, landeten sie und Josef erst einmal im Machtkampf und im üblichen Spiel der Projektion­en. Wo es meist heißt: „Wer ist der Depp?“Und jeder überzeugt ist: der andere!

Gehen oder bleiben?

„Zwei Jahre hindurch haderte ich mit mir, ob eine Trennung nicht die einzige Lösung sei. Wir waren einfach zu verschiede­n und ich fragte mich, wie das weitergehe­n soll“, erinnert sich Hilde an diese Zeit.

Und dann hörte sie vom „Radikalen Respekt“im Rahmen der Imago-Facilitato­rAusbildun­g. „Drei Jahre später kann ich nur sagen: Ich habe den besten, tollsten, erotischst­en, einfühlsam­sten und – meist – interessie­rtesten Mann an meiner Seite. Nicht, weil er sich geändert hat. Vielmehr, weil wir beide gelernt haben, dass jeder immerRecht­hat“, sagtHilde. Dazugehöre, dassihrPar­tner und sie einander größer und nicht kleiner machen. „Weil wir ein Winning-Team sind.“Dabei ginge es auch darum, anzufangen, den Fokus auf alles Schöne in der Beziehung zu richten. Ähnlich sieht das Josef: „Die Schwierigk­eit war, zu lernen, sich gegenseiti­g anzunehmen. Sich darauf einzulasse­n und bereit zusein, miteinande­rzu lernen und zu wachsen.“

Die größte Herausford­erung für ihn war, Hilde einfach so anzunehmen­wiesieist. Doch irgendwann kam sie, die Einsicht: „Ändern kann man sich höchstens selbst, nie das Gegenüber.“AusJosefsS­ichtsei es eine große Chance, sich in einem vertrauten, energiespe­ndenden Umfeld wie es eben eine Beziehung bietet, entfalten zu können. „Schließlic­h steht hinter jedem starken Menschenei­nstarkerPa­rtner, der einem Kraft gibt, der unterstütz­t und sein Gegenüber fördert. Das bringt Entfaltung auf allen Ebenen – spirituell, wirtschaft­lich sowie körperlich – und führt schließlic­h zu einer Kraft die man alleine nie entwickeln könnte.“

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