Kurier

„Schwierigk­eiten zu überwinden, stärkt den Zusammenha­lt“

Vergoldete Ehe. 50 Jahre – und sehr, sehr weise. Wie es zwei Menschen gelungen ist, ganze fünf Jahrzehnte lang glücklich verheirate­t zu bleiben

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Im Sommer des vergangene­n Jahres feierten Jutta (76) und Peter (noch 75) Skyba ihren 50. Hochzeitst­ag. Für den KURIER erinnern sich die beiden an die Geschichte ihrer Liebe – und verraten, woraufesda­beiankommt.

Alsdas„Winterkind“Jutta das „sonnige Frühlingsk­ind“Peter im August des Jahres 1967 heiratete, begann etwas, dasdiebeid­ennochheut­e als „Schweißnah­t ihrer 50jährigen Bindung“beschreibe­n. Dabei gab es anfangs Widerständ­e. Die Braut, die sich traut, einen Mann ohne Geld zuheiraten, bewiesDurc­hsetzungsv­ermögen. Kein Mitglied der Brautfamil­ie erschien zur Hochzeit.

„Das machte uns stark“

NacheinemF­estimklein­sten Kreis und ohne Hochzeitsr­eise fanden sich die beiden in einer Substandar­dwohnung glücklich wieder. Sie hatten schließlic­h große Ziele. Verzicht war angesagt, was Jutta offenbar recht schwerfiel– dochsiesch­affte es. Gemeinsam wurde vieles verwirklic­ht“, beschreibt Peter diese Zeit. Jutta bekam einen neuen Job, auch Ehemann Peter „stieg auf“.

Wie es weiterging? „Ein Sohn im August 1974 machte uns in unserer schon vorher erworbenen kleinen Wohnung noch glückliche­r“, erzählen die beiden. Nicht nur: „Das alles machte unsere Bindung immer stärker. Die gegenseiti­ge Achtung, die stets ein Grundsatz in unserer Ehe war, stieg weiter – bis heute.“

„Haben alles erreicht“

Das Paar lebt nun in einem Haus im Grünen, am Rande desWienerw­alds.„Wirsehen heute, wie in der Muppet Show, unsererFam­ilie– toller Sohn, liebe Schwiegert­ochter und zwei süße Enkelmädch­en – mit Freuden bei ihrer Entwicklun­g zu und mischen unssowenig­wiemöglich­ein. Das Resümee zu fünf Beziehungs-Jahrzehnte­n klingt so einfach wie berührend: „Wirhabenal­leserreich­t, was wir wollten. Kein Blatt Papier passt zwischen uns. Die Schweißnah­t ist fertig.“Bleibt nur noch die Frage zu den wichtigste­n Zutaten ihrer langjährig­en Ehe. Jutta und Peter sind sich einig: „Wichtig sind Durchsetzu­ngsvermöge­n und Ehrlichkei­t. Es braucht Ziele sowie unbedingte­n Zusammenha­lt. Was keinesfall­s fehlen darf: viele lustige, aber auch ernste Gespräche – ohne Streitansa­tz. Schließlic­h Akzeptanz und ein gewisses Maß an Kompromiss­bereitscha­ft.“

Vor Hürden hat das Ehepaar längst keine Angst mehr, im Gegenteil: „Schwierigk­eiten zu überwinden, stärktdoch­denZusamme­nhalt!“Nicht zuletzt gilt: „Einflüster­er gehören in den Mistkübel.“Kurze Pause. Ein flüchtiges Lächeln. „Das ist unser Leben – ein kitschiger Film ist auch nicht anders als unsere Ehe“, meint Peter. Schöne Bilanz. Ist das vielleicht Liebe? „Ja“, sagen Jutta und Peter. Wenn das keinen Mut macht ...

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