Athleten mit Laptop und Kamera
aller Busse und das ÖsterreichHaus sind gut zwei Kilometer voneinander entfernt, der Fußweg führt an einer lauschigen vierspurigen Straße entlang. Und am christlichen „Haus der Mission“. Dahinter beginnt der Wald, in dem zwei durchaus große schwarze Hunde ihren Auslauf haben und die den Langläufern freudig zubellen. Immerhin mussten wir noch nicht zu Sprintern werden.
Gewichtheber
Gewichtheber sind wir natürlich auch: Kamera, Objektive, Blitzgerät, Laptop und Zubehör ergeben rund zehn Kilo schwere Rücksäcke, ganz zu schweigen von dicker Kleidung, die dafür sorgen soll, dass wir auch noch bei minus 18 Grad nicht einfrieren. Kollege Geiler hat sich zudem eine fesche Gesichtsmaske besorgt (siehe Bild), die Alternative wäre mein Daunenanorak, dessen Kapuze sich bis auf einen Sehschlitz schließen lässt.
Ausdauer ist jedenfalls gefragt, denn die acht Stunden Zeitvorsprung sorgen zwar dafür, dass uns tagsüber niemand anruft, weil in Europa Nachtruhe ist, dafür werden der Abend und der erste Teil unserer Nacht zum (Arbeits-)Tag. Und wenn wir dann die 50-minütige Busfahrt ins Hotel nach knapp halbstündigem Fußmarsch hinter uns haben, dann wartet noch die letzte Herausforderung. Denn so kalt es auch draußen ist, so warm ist es in den Hotelzimmern. Am Freitagabend waren es gemessene 27,3 Grad (die Klimaanlage war auf 20 Grad eingestellt), da half nur noch eines: den AusSchalter betätigen, das Fenster öffnen – und auf Schlaf hoffen.
Und es scheint, dass auch diese Disziplin uns noch länger beschäftigen wird: Am Samstag und auch am Sonntag war das Zimmermädchen wieder da – und hat eingeheizt.
stefan.sigwarth@kurier.at