Erst Lehrer, dann Bauarbeiter und schließlich Firmenchef
Bürokratische Hürden. Eigentlich ist Petru Stanoia Lehrer. „Aber die Löhne in meiner Heimat waren katastrophal“, sagt er. Also verließ er 1994 sein Heimatland Rumänien und ging nach Österreich. Um als Arbeiter auf dem Bau sein Geld zu verdienen. Und sich schließlich in Wien selbstständig zu machen.
„Österreich war eine große Tür. Aber es war schwierig, hineinzukommen“, erinnert er sich. Dennoch ließ er nicht locker. „Ich habe gespürt: Hier wird viel gebaut, hier gibt es viel zu arbeiten.“
Er begann als Arbeiter und gründete schließlich ein Ein-Mann-Unternehmen in der Dämmstoff-Branche. „Jährlich ist ein Mitarbeiter dazugekommen“, sagt er nicht ohne Stolz. Heute beschäftigt er zwölf Arbeiter und drei Angestellte.
Der Anfang als Selbstständiger war schwer. „In Rumänien kannst du mit 60, 70 Euro eine Firma gründen und hast alle Gewerbe. Hier ist es schwieriger.“An die Bürokratie musste er sich erst gewöhnen. „Es gibt so viele Vorschriften, an die man sich hier halten muss. Bei allem. Manchmal bin ich sauer, wenn ich einen Strafzettel bekomme. Aber dann auch wieder froh“, sagt er.
Seine Mitarbeiter sind übrigens allesamt Rumänen. „Das sind brave Leute, die auch über schmutzige Arbeit nicht klagen.“Zudem würden alle hier mit ihren Familien leben. So wie auch Stanoia. „Das ganze Geld bleibt somit hier. Nicht so wie bei anderen ausländischen Firmen, die den Preis drücken und das Geld in ihre Heimat mitnehmen.“Stanoia sagt von sich selbst, voll integriert zu sein. „Mein bester Freund ist Österreicher. Mit meiner Familie gehe ich jeden Sonntag in die Kirche. Wir haben hier Wurzeln geschlagen.“