Kickl kündigt Testbetrieb für berittene Polizei an
Sicherheit. Die FPÖ ist überzeugt, die ÖVP nicht
Ob die Polizei hoch zu Ross etwas zur Sicherheit im Land beitragen kann, will Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) nun eruieren. Bereits kommende Woche wird er nach Bayern reisen, um sich die dortigen Erfahrungen anzusehen. „Dann wissen wir, was es kostet und was es bringt.“Denn man könne vieles aus Studien ablesen – es sei aber immer gut, wenn man Dinge erprobe.
Begeistert zeigte sich FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus. Die berittene Polizei sei ein weltweit bewährtes Mittel zur Gewaltprävention. „Ein berittener Polizist hat aus seiner erhöhten Position einen guten Überblick über das Geschehen und ist auch in größeren Menschenansammlungen schnell ersichtlich. Überall dort, wo berittene Polizei eingesetzt wird, ist angedacht, diese zu verstärken und auszubauen“, sagte Gudenus. So groß der blaue Enthusiasmus ist, so skeptisch reagierte der Bezirksvorsteher der Wiener Innenstadt, Markus Figl (ÖVP). „Es mag Einsatzmöglichkeiten geben, aber was einen Einsatz in der Inneren Stadt betrifft – außer bei ganz besonderen Situationen – bin ich sehr skeptisch“, meinte Figl am Sonntag.
„Pooh Bags“
Generell müsse man Vor- und Nachteile des Projekts genau prüfen. Vor einem derartigen Einsatz müsse auch über die Rahmenbedingungen gesprochen werden, etwa ob es ähnliche Vorschriften wie bei Fiakern, zum Beispiel „Pooh Bags“, brauche, sagte Figl.
Klar sei, dass der Straßenbelag der Inneren Stadt durch den Einsatz von Pferden stark beschädigt würde. Durch Fiaker entstünden jährlich Reparaturkosten von 750.000 Euro für das Bezirksbudget, welches aber nur gut 3,5 Millionen Euro betrage. Auf immer mehr Fiakerrouten werde ein besonderer Belag verwendet. Der Einsatz von Pferden durch die Polizei würde Schäden erzeugen: „Der Bezirk darf nicht auf den Kosten sitzen bleiben.“