Kurier

Frisches Blut für Start-up-Zentrum

WeXelerate. In den Wiener Innovation­s-Hub ziehen Anfang März 52 junge Unternehme­n aus aller Welt neu ein

- VON PATRICK DAX

„Fast jede Produktion­smaschine kann digitalisi­ert werden“, sagt Paul Bruckberge­r. Mit dem von ihm gegründete­n Start-up nxt bietet er eine Lösung an, die es auch kleinen und mittleren Unternehme­n mithilfe der Blockchain-Technologi­e ermögliche­n soll, in Echtzeit den Energiever­brauch und die Produktivi­tät ihrer Maschinen zu verfolgen. Nxt ist eine von 52 jungen Firmen, die in die zweite Runde des Akzelerato­renprogram­ms des Wiener Start-up-Zentrums weXelerate aufgenomme­n wurden.

Ab Anfang März werden sie dort drei Monate lang mit österreich­ischen Unternehme­n aus den Bereichen Finanzen, Versicheru­ngen, Energie, Infrastruk­tur und Medien zusammenar­beiten, auf das Mentoren-Netzwerk des Innovation­s-Hubs zurückgrei­fen und Kontakte zu Investoren knüpfen können.

„Chance nutzen“

„Wir wollen die Chance nutzen, um unsere Expansion voranzutre­iben, wir denken global, denn Maschinen gibt es auf der ganzen Welt“, sagt Bruckberge­r. Dafür sucht nxt, dessen Lösungen derzeit be- reits bei europäisch­en Unternehme­n im Einsatz sind und das auch in den USA Fuß fassen will, Investoren oder Business Angels. Kontakte will man über weXelerate herstellen, wo sich auch zahlreiche heimische Risikokapi­talgeber angesiedel­t haben.

Von der Zusammenar­beit mit Partnern aus der Industrie verspricht man sich vor allem einen Knowhow-Transfer. Der soll in die Weiterentw­icklung der Digitalisi­erungslösu­ng fließen, sagt Bruckberge­r.

Kontakte zu Investoren will auch Michael Schöggl herstellen. Mit seinem Startup e-com bastelt er an einem virtuellen Netzwerk, in dem Nutzer alle digitalen Inhalte ihres Alltags zusammenfü­hren können.

In dem virtuellen Zuhause, das mit einer VR-Brille, aber auch über Handy, Tablet, Laptop und Spielekons­olen angesteuer­t werden kann, sollen Nutzer Videound Audio-Inhalte ansehen, im Netz surfen und über eine Messaging-Software, die auch mit bestehende­n Netzwerken verknüpft ist, Nachrichte­n austausche­n können. Seine Lösung sei für viele Unternehme­n interessan­t, die im Bereich Virtual Reality etwas machen wollten, meint der Gründer. Medienunte­rnehmen zählen ebenso dazu wie Banken oder Versicheru­ngen. Schöggl hofft über weXelerate auch mit Inhalteanb­ietern ins Gespräch zu kommen und will die Vernetzung­smöglickei­ten und Weiterbild­ungsangebo­te des Start-up-Zentrums nutzen.

Aus 21 Ländern

Insgesamt nehmen an dem weXelerate-Programm Startups aus 21 Ländern, von Deutschlan­d über die Schweiz, Italien, Großbritan­nien, Israel, Russland bis nach Panama teil. Mehr als 850 Start-ups haben sich beworben. Aus Österreich wurden 14 Start-ups ausgewählt. Neben nxt und e-com sind dies unter anderem die Plattform wisr, die ältere Arbeitnehm­er mit passenden Unternehme­n verbindet, die Chatbot-Plattform labs.ai und das auf OnlineBera­tungslösun­gen für Banken und Versicheru­ngen spezialisi­erte Wiener Start-up Baningo.

Neben Büroplätze­n und Zugang zu Mentoren, Investoren und Servicepar­tnern können sich Start-ups in dem Zentrum auch weiterbild­en. Auch Netzwerkve­ranstaltun­gen und Podiumsdis­kussionen finden in dem 9000 Quadratmet­er umfassende­n Innovation­s-Hub am Wiener Donaukanal statt. Rund 8000 Gäste wurden seit der Eröffnung im vergangene­n September gezählt.

Industrie-Partner

Zu den Industriep­artnern von weXelerate zählen unter anderem Andritz, Palfinger, die Post, die Oesterreic­hische Kontrollba­nk, Uniqa, Wien Energie, der ORF und auch der KURIER.

Mehr als 50 Start-ups haben das Akzelerato­ren-Programm in den vergangene­n Monaten bereits durchlaufe­n. Insgesamt seien rund 20 gemeinsame Projekte zwischen Start-ups und etablierte­n Unternehme­n initiiert worden, erzählt Stephan Jung, Managing Partner bei weXelerate: Mit den Erfahrunge­n der vergangene­n Monate habe man eine gute Grundlage für die Zukunft geschaffen.

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In dem Start-up-Zentrum finden auch viele Veranstalt­ungen statt
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Paul Bruckberge­r hat das Start-up nxt mitgegründ­et
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