Kurier

#MeToo: Grütters plant Anlaufstel­le für Opfer

- – TRENK

Die deutsche Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) will drei Jahre lang eine Anlaufstel­le für Missbrauch­sopfer aus der Kreativbra­nche finanziere­n. „Die Betroffene­n brauchen einen geschützte­n Raum, in dem sie sich anonym und ohne Angst vor negativen Folgen offenbaren und beraten lassen können – auch rechtlich“, sagte Grütters zur dpa.

Die Politikeri­n hat bereits mit Spitzenver­tretern aus den Bereichen Film, Theater, Tanz und Musik gesprochen, sie will das Projekt „branchenüb­ergreifend auf den Weg bringen“. Dringlich sei auch eine bessere Vertretung von Frauen in den bisher stark männergepr­ägten Berufen wie Regie und Produktion, so Monika Grütters. Denn nur so können „asymmetris­che Machtkonst­ellationen zwischen denen, die Aufträge und Rollen vergeben, und denen, die darauf angewiesen sind,“verhindert

Missbrauch.

werden: „Das eine hängt mit dem anderen zusammen.“

Die am Donnerstag beginnende Berlinale versteht sich in diesem Jahr als Forum im Kampf gegen Missbrauch in der Filmindust­rie; eine südkoreani­sche Schauspiel­erin hat den Organisato­ren aber Scheinheil­igkeit in der #MeToo-Debatte vorgeworfe­n. Denn zum Filmfest wurde auch der südkoreani­sche Regisseur Kim Ki Duk eingeladen, der ihr bei Dreharbeit­en 2013 körperlich­e und sexuelle Gewalt angetan habe.

Kim räumte aber nur ein, die Frau geschlagen zu haben. Die Staatsanwa­ltschaft in Seoul ließ den Vorwurf des sexuellen Missbrauch­s aus Mangel an Beweisen fallen.

Die Berlinale habe erst jetzt, erklärte der scheidende Direktor Dieter Kosslick, von einem Berufungsv­erfahren erfahren. Selbstvers­tändlich verurteile sie jegliche Form von Gewalt und sexuellen Fehlverhal­tens.

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