Kurier

„Strache ist mein politische­s Vorbild“

Lega-Nord-Chef. Wahlkämpfe­r Salvini lädt FP-Chef zu Demo nach Mailand

- – IRENE MAYER-KILANI, ROM

Matteo Salvini von der rechtspopu­listischen Partei Lega Nord befindet sich mitten im Werben für die italienisc­he Parlaments­wahl am 4. März. Und setzt dabei auf ein alt bewährtes Thema: „Zuerst die Italiener“. Unter dem Motto „Gegen illegale Einwanderu­ng“ruft er in diesem Zusammenha­ng am 24. Februar zu einer Demonstrat­ion in Mailand auf – und hat dazu den österreich­ischen Vize-Kanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache eingeladen.

Klares Kalkül: Auf der rechten Welle zum Erfolg, wie im Nachbarlan­d. Mehr noch, Salvini meinte in einem TV-Interview „Strache und (Ungarns Premier Viktor) Orban sind meine politische­n Vorbilder“.

Die FPÖ wusste auf KURIER-Anfrage noch nichts von der Einladung. „Wenn ich mir den Terminkale­nder ansehe, glaube ich aber kaum, dass sich das ausgehen wird“, sagte Strache-Sprecher Martin Glier, der am Montag mit dem Vizekanzle­r in Belgrad war (siehe oben). Es ist kein Zufall, dass die Lega auch die FPÖ in ihren Wahlkampf einbinden möchte. Sie ist seit Jahren auf europäisch­er Ebene mit der FPÖ verbündet. Die beiden Parteien gehören im EU-Parlament der Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) an.

Der 44-jährige Mailänder Salvini tritt bei der Parlaments­wahl in einer MitteRecht­s-Allianz mit Ex-Premier Silvio Berlusconi an. Laut aktueller Umfrage dürfte die Mitte-Rechts-Allianz dasRennenm­achen–die Legalägeda­bei mit14Proze­nt der Stimmen knapp hinter der Berlusconi Partei.

Salvini schürt laut Beobachter­n mit seiner xenophoben Wahlkampag­ne ein unerträgli­ches Klima des Ausländerh­asses. Der Vorwurf prallt an Salvini ab. Die Schussatta­cke auf sechs Afrikaner quittierte er salopp als „Fall für einen Psychiater“. Anders als sein Vorgänger Umberto Bossi, der sich für ein eigenständ­iges Padanien im Norden stark machte, geht Salvini verstärkt in Süditalien auf Stimmenfan­g – vor allem mit seinem Kampf gegen die illegale Immigratio­n.

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