Keine Erlösung am siebenten Tag
Winterjacke brummte das Handy, der Bus fuhr los, das Handy wurde ergriffen, doch die Nachricht von der Rennabsage kam zu spät: Fährt der Bus, dann fährt er. 50 Minuten später also in PyeongChang aus dem Bus und mit dem nächsten retour, zurück ins Zimmer und zur Küchenzeile. Denn die Luft hier ist nicht nur in stetiger Bewegung, sie ist kalt – und extrem trocken. Werte von 20 Prozent und weniger strapazieren die Haut, Fettcremes sind das Gebot der Stunde. Dazu kommt die Heizung in unseren Zimmern – es sind Klimaanlagen, die seit unserer Ankunft am vergangenen Dienstag auf 20 Grad laufen. Laufen sollten – unser Thermometer zeigt Werte zwischen 22,3 und 27,3 (!) Grad an. Das ändert sich übrigens auch dann nicht, wenn wir die Klimaanlage abschalten.
Während wir also mit Hilfe unseres Herdes literweise Wasser kochen, um die Luft feuchter und erträglicher zu machen, klopft es an der Tür. Auftritt des Zimmermädchens, und er (ja, es ist ein junger Mann) liefert endlich die Antwort auf unsere Frage, wie wir denn nun doch die gewünschte Temperatur von 21 Grad erreichen können:
Er öffnet das Fenster.
stefan.sigwarth@kurier.at