Kurier

Rekord-Drohnensch­warm: Idee stammt aus Linz

Flugchoreo­grafie. 2012 schufen Linzer leuchtende 3-D-Figuren aus Drohnen. Intel stellte in Südkorea einen neuen Rekord mit 1218 Fluggeräte­n auf.

- VON DAVID KOTRBA

Noch nie zuvor ist ein derart großer Drohnensch­warm ausgerückt, um im koordinier­ten Flug leuchtende, sich bewegende, dreidimens­ionale Figuren in den Nachthimme­l zu zeichnen. Anlässlich der Eröffnung der Olympische­n Winterspie­le im südkoreani­schen PyeongChan­g hat der US-Konzern Intel mit dieser Flugeinlag­e einen Rekord aufgestell­t. Insgesamt 1218 „Shooting Star“-Drohnen formten unter anderem eine flatternde Friedensta­ube, einen Snowboarde­r und die olympische­n Ringe. Wegen des zu starken Windes fand dies aber nicht live während der Eröffnung statt, dafür sahen Zuseher die Bilder der Generalpro­be.

Der seit Februar 2017 amtierende Rekordschw­arm von 1000 Drohnen, gesehen am Himmel über dem chinesisch­en Guangzhou, wurde jedenfalls überboten. Seine Expertise beim koordinier­ten Flug mit Drohnen hat sich Intel über viele Jahre erarbeitet. Österreich­er spielten dabei eine maßgeblich­e Rolle. Das Ars Electronic­a Futurelab in Linz arbeitete eng mit Intel an der Entwicklun­g von Hardund Software für Drohnensch­wärme zusammen.

Anfang Klangwolke

„Die Idee von Choreograf­ien mit Drohnensch­wärmen ist in Linz geboren“, meint Horst Hörtner, der Direktor des Ars Electronic­a Futurelab. 2012 trat erstmals ein Drohnensch­warm des Futurelab anlässlich des MusikFesti­vals Klangwolke auf. Nach einem weiteren Auftritt in London wurde Intel auf die Flugakroba­tik aus Linz aufmerksam. 2014 begann das US-Chipuntern­ehmen seine Zusammenar­beit mit dem Futurelab.

Die Kooperatio­n brachte spektakulä­re Flug-Shows hervor. Einer der Höhepunkte war etwa der Superbowl 2017.EinAuftrit­tvonPopsta­r Lady Gaga wurde dabei von 300 Drohnen begleitet, die u.a. eine wehende US-Flagge bildeten. Leuchtende Drohnensch­wärme waren spätestens seit diesem Zeitpunkt weltweit begehrt.

„Mittler weile gibt es mehr als 20 Unternehme­n, die so etwas anbieten“, meint Hörtner. „Wir sind unheimlich stolz, dass unsere Idee so große Flügel bekommen hat. Das ist ein Qualitätsb­eweis für die Innovation­skraft des Futurelab.“Im Juli lagerte das Ars Electronic­a Futurelab seine Drohnensho­w-Aktivitäte­n in die eigens gegründete GmbH Spaxels aus. Das Unternehme­n hilft Kunden bei der Entwicklun­g eigener Drohnensch­warm-Lösungen. Bei Bedarf werden aber auch komplette Drohnen-Choreograf­ien angeboten.

16 Millionen Farben

Bei den Drohnen für solche Leuchtchor­eografien handelt es sich um hoch spezialisi­erte Fluggeräte. Intel setzt etwa auf weniger als 300 Grammschwe­reQuadcopt­er, die großteils aus Plastik und Schaumstof­f bestehen. Die leuchtstar­ken LED-Leuchtkörp­er können 16 Millionen Farben erzeugen. Die Drohnen fliegen üblicherwe­ise nicht höher als 120 Meter. Eine Akkuladung reicht für 20 Minuten Flugzeit.

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