Hitchcock-Muse wird 85
Kim Novak. Der Hollywood-Star über böse Mobber und die #MeToo-Debatte
Sie galt als „Sharon Stone der 50er-Jahre“, die kühle Blonde aus Chicago eroberte mit Filmen wie „Picknick“oder „Der Mann mit dem goldenen Arm“(beide
1955) die Kinos. Sie galt seit „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“(1958) als Alfred Hitchcocks Muse, da war Kim Novak gerade einmal 24 Jahre alt. Heute, Dienstag, feiert sie ihren 85. Geburtstag, fern von Hollywood, denn bereits in den 1980er-Jahren zog sie sich, um sich von der Traum fabrik abzugrenzen, mit ihrem zweiten Ehemann, Tierarzt
Robert Malloy (78), auf eine Ranch nach Oregon zurück. „Sie wollten mich komplett verändern.“2014 löste ihr Auftritt bei den Oscars einen regelrechten Shitstorm aus – ihr „maskenhaftes“Gesicht wurde thematisiert – sogar von Donald Trump, der böse twitterte: Kim sollte ihren Schönheitschirurgen verklagen.“Gar nicht schön fand das Kim, die die Kommentare sehr getroffen haben. Jahrzehnte zuvor habe sie sich dem Druck in Hollywood gebeugt und das Filmgeschäft verlassen, statt gegen Mobber anzukämpfen, jetzt wolle sie nicht mehr schweigen, schrieb sie auf ihrer Facebookseite. Erst ein Jahr drauf entschuldigte sich Trump. Auch zu #MeToo nahm Kim jetzt Stellung. Die weltweite Debatte habe sie aufgerüttelt, sie habe „all die dunklen Gefühle“in ihren Erfolgsjahren nie richtig zugelassen. Diesen Schmerz male sie sich nun mit einem Bild „von der Seele“. „Zeit der Abrechnung“nennt sie dieses beklemmende Werk.