Kurier

Osteuropa-Strategie der VIG ist voll aufgegange­n: „Wir ernten“

Beschleuni­gung. Der heimische Versicheru­ngskonzern korrigiert die Gewinnprog­nosen nach oben.

- VON ANDREA HODOSCHEK ATX

„Sehr zufrieden“zeigt sich Elisabeth Stadler, Chefin der Vienna Insurance Group (VIG), mit der OsteuropaS­trategie des börsenotie­rten Versicheru­ngskonzern­s. Das Unternehme­n habe das Potenzial als sogenannte­r „First Mover“erfolgreic­h genutzt, „wir ernten bereits die Früchte unserer langfristi­g angelegten Strategie“.

1990 startete Österreich­s größte, aus der Wiener Städtische­n gewachsene­n Versicheru­ngsgruppe in Tschechien und in der Slowakei. Heute ist die VIG in CEE mit einem durchschni­ttlichen Marktantei­l von 18 Prozent die Nummer eins. 55 Prozent der Prämien und 57 Prozent des Gewinnes werden in Zentral- und Osteuropa erwirtscha­ftet. Der Osten wird in den nächsten Jahren mit durchschni­ttlich drei Prozent doppelt so rasch wachsen wie Österreich und die EU-15.

Die VIG wird ihre Ergebnispr­ognose nach oben korrigiere­n. „Wir werden die Ziele für 2019 bereits 2018 erreichen“, kündigt Stadler bei der Präsentati­on der vorläufige­n Ergebnisse an. Für heuer werden ein Prämienvol­umen von 9,5 Milliarden Euro und ein Gewinn vor Steuern von 450 bis 470 Millionen Euro er wartet. 2020 sind 10 Prämienmil­liarden und 500 Millionen Gewinn geplant.

Das Ergebnis vor Steuern kletterte im Vorjahr um 8,8 Prozent auf 443 Mio. Euro. Davon werden auch die Aktionäre in Form einer um 12,5 Prozent erhöhten Dividende von 90 Cent je Aktie profitiere­n.

Da die VIG in der Lebensvers­icherungwi­ediegesamt­e Branche die Einmalerlä­ge zurückgefa­hren hat, sanken die Prämienein­nahmen in Österreich um 2,4 Prozent auf 3,8 Milliarden. Konzernwei­t stiegen die Einnahmen.

Die VIG hält über die s Versicheru­ng einen zehnprozen­tigen vorläufig

Anteil an der Immobilien­gruppe s Immo. Diese Beteiligun­g wird im Rahmen der bevorstehe­nden Fusion von Wiener Städtische­r und s Versicheru­ng neu bewertet und könnte auch verkauft werden.

Künstliche Intelligen­z

2024 wird die Hälfte der Kunden zur „Generation Y“(Jahrgänge 1981 bis 2000) gehören, weshalb der Konzern die Digitalisi­erung stark forciert. In Polen beispielsw­eise

läufteinPr­ojekt,wieRoboter­technologi­e und künstliche Intelligen­z zur Automatisi­erung von Arbeitsabl­äufen eingesetzt werden können.

Derzeit beschäftig­t die Gruppe rund 25.000 Mitarbeite­r. Durch die Digitalisi­erung werde die Zahl der Mitarbeite­r nicht sinken, „aber die Arbeitsber­eiche werden sich ändern. Wir werden in Zukunft weniger einfache Sachbearbe­iter brauchen, aber mehr Spezialist­en“, meint Stadler.

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VIG-Chefin Elisabeth Stadler setzt weiterhin auf Osteuropa

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