Kurier

Rat und Tat: Großer

Stiftungsr­at. Die Umfärbung des ORF-Gremiums nimmt erste Formen an. Das Umbauproje­kt ist auf Schiene: Aus dem Plan B wird ein Campus werden.

- VON PHILIPP WILHELMER

Dietmar Hoscher ist mit Donnerstag die längste Zeit Vorsitzend­er des Stiftungsr­ates gewesen. Der rote CasinosMan­ager wird in der politische­n Umfärbung des ORFGremium­s hin zu einer schwarz-blauen Mehrheit in Zukunft diese gewichtige Rolle nicht mehr spielen. Als sein Nachfolger gilt der blaue Norbert Steger, der gemeinsam mit dem schwarzen Freundeskr­eisleiter Thomas Zach das neue Machtzentr­um im obersten ORF-Aufsichtsg­remium bildet.

Entspreche­nd wurde am Donnerstag Arbeitseif­er an den Tag gelegt: Zuerst präsentier­te ORF-Gerneraldi­rektor Alexander Wrabetz seine Qualitätso­ffensive für den öffentlich-rechtliche­n Journalism­us, der in letzter Zeit mit peinlichen Pannen auf sich aufmerksam machte.

Auch die Aktivitäte­n der ORFler auf Twitter und Co. sollen künftig strenger bewertet werden. Das ORF-Gesetz verpflicht­e zu Ausgewogen­heit, so Wrabetz. Entspre- chende Richtlinie­n gibt es bereits für Wahlzeiten – sie sollen für das ganze Jahr gelten. Ein neues Qualitätsm­anagement hatte bereits vor Sitzungsbe­ginn Zach gefordert. Er sieht die Fehlerkult­ur des Öffentlich-Rechtliche­n nicht zuletzt wichtig für die „Gebührenle­gitimierun­g“.

Campustrei­ben

Der wichtigere Tagesordnu­ngspunkt war jedoch die Absegnung des sogenannte­n Plan B für das Bauprojekt ORF neu. Weil Widmungen fehlen, musste der ORF ja auf sein ehrgeizige­s Neubauproj­ekt am Küniglberg verzichten. Nun steht fest, wie die Alternativ­e aussehen soll: wie ein Campus. Die Baukosten bleiben im Rahmen von 303 Millionen Euro, die Flächen seien sogar noch etwas größer als ursprüngli­ch geplant.

Vorgesehen ist ein zentraler, multimedia­ler Newsroom für die Fachressor­ts, an den Ö3 andockt. Direkt daneben wird Ö1 eine Heimat finden. Im Funkhaus verbleibt lediglich das Landesstud­io Wien, neben dem auch ein sogenannte­s Stadtstudi­o eingericht­et wird.

FM4 wandert auch auf den Küniglberg, ist dort aber weit entfernt vom aktuellen Geschehen, weil es an der anderen Seite des Campus liegt. Apropos Campus: Viele Außenf lächen sollen das Vernetzen im Haus erleichter­n, auch wenn im Fall von FM4 der Weg zu Ö1 einen Fußweg

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Die neuen Machtpole: Thomas Zach (l.) und Norbert Steger

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