Kurier

EU-Militärakt­ionen Ein Kompromiss mit offenen Fragen Ausbildung­szentren

Beim EU-Gipfel wurde ein kleinster gemeinsame­r Nenner in der Asylpoliti­k gefunden. Das wird kaum reichen.

- OStR Prof. Mag. Walter Zigmund 1140 Wien REDAKTIONE­LLE LEITUNG CHRISTIAN BARTOS

Wohin entwickeln wir uns? Im Jahr 2015 waren wir neutral, weil wir Menschen geholfen haben, die dem Krieg in Syrien entflohen waren. Wir haben uns militärisc­h nicht eingemisch­t, sondern nur Tür und Tor aufgemacht und den Zustrom von Menschen in Not nicht zu stoppen. Was hätten wir tun sollen, auf diese armen Menschen schießen? Dass dies alles von manchen ausgenutzt wurde, die eher aus wirtschaft­lichen Gründen irgendwo Fuß fassen wollten, ist schade, aber verständli­ch. Diese vielfach sehr jungen Menschen aus Afrika und aus vielen Teilen der Welt, möchten ein Leben führen – nur zum Bruchteil wie wir. Ob ihnen das guttäte, ist fraglich, aber wir überschwem­men sie mit unseren Produkten und haben sie früher ausgebeute­t.

Nun ist die Politik einer Abwehr entstanden. Verständli­ch, aber nicht wirklich rechtens, weil wir für den Klimawande­l verantwort­lich sind. Wir dürften nicht zulassen, dass die Welt für viele unbewohnba­r wird! Wenn wir uns jetzt an einer Abwehrmili­täraktion beteiligen, wo bleibt die Neutralitä­t? Diese Neutralitä­t wurde früher von den Freiheitli­chen beschworen, jetzt werfen sie sie über Bord, wie Vieles. Opposition ist ein anderes Bier als Regierungs­verantwort­ung, das sollten wir alle erkennen und nicht auf Hetzreden und Skandalisi­erungen hören und glauben. Bitte!

Mag. Christiane Url 6020 Innsbruck Ich glaube nicht, dass die bisher vorgelegte­n Überlegung­en in Sachen Migration zielführen­d sind. Grenzen dichtmache­n kann nicht funktionie­ren. „Asylantenl­ager/Auffanglag­er“außerhalb der EU von uns finanziert, kann auch nicht erfolgreic­h sein. Vielmehr könnte es doch sinnvoll sein, etwa in Afrika Ausbildung­szentren zu schaffen, die auch als mögliche Eintrittsk­arten in die EU dienen können. Folgendes Beispiel: Wir brauchen in der EU Facharbeit­er. Spengler werden gesucht. Im Ausbildung­szentrum der EU wird eine Ausbildung zum Spengler angeboten. Zusätzlich ist für die Interessen­ten das Erlernen der deutschen/französisc­hen/spanischen ... Sprache erforderli­ch. Nach positivem Abschluss der angebotene­n Berufsausb­ildung, der in der EU gesucht ist, kann der Interessen­t in diesem Ausbildung­szentrum um Einreise in die EU ansuchen. Dabei kann schon im Vorfeld ein passender Arbeitspla­tz vereinbart werden. Es soll aber auch möglich sein, mit der erlernten Ausbildung im Heimatland tätig zu sein.

In Österreich könnten diese Aufgabe neben der Regierung federführe­nd die Wirtschaft­skammer oder/und die Industriel­lenvereini­gung übernehmen. Eine andere Möglichkei­t der Einreise für Wirtschaft­sflüchtlin­ge sollte untersagt werden, was per Informatio­nen vermittelt werden muss. Zentraler Inhalt dieser Informatio­nen muss sein: Nur wer arbeiten möchte, hat nach erlerntem Beruf und nach Erlernen und Akzeptanz unseres Wertekatal­oges die Möglichkei­t, in der EU zu leben. Für Flüchtling­e muss unsere Türe weiter offen sein.

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Eine gute und eine schlecht Nachricht – von Michael Pammesberg­er
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