Urlaub, Sonnencreme und Toiletten
Jetzt ist es also wieder so weit. Sommerferien. Oder wie ich es heuer nenne: Höhepunkt des Und-wohingeht-es-bei-dir-so-Small-Talks.
Keine Frage wurde mir in den vergangenen Wochen öfter gestellt. Das Gespräch war dann aber auch ziemlich schnell vorbei. Denn ich mache heuer nichts, nada. Nicht einmal ein Wochenende am Klopeiner See, dem Lignano Österreichs. Das liegt weniger an mangelnder Motivation, als an chronischer Aufschieberitis. Nur: Wenn morgen immer noch Zeit für die Urlaubsplanung ist, steht der Urlaub irgendwann vor der Tür. Nämlich jetzt.
Aber wenigstens bin ich in guter Gesellschaft. Man mag es ob der unbeantworteten Anrufe, vollen Schanigärten und leeren Autobahnen nicht glauben, aber tatsächlich verreist nur jeder zweite Österreicher im Sommer. In den Städten sind nie mehr als elf Prozent der Bevölkerung „gemeinsam unterwegs“, wie eine aktuelle Studie verrät. (Lustige Vorstellung eigentlich, dass 209.000 Wiener „gemeinsam unterwegs“sind)
Generell scheint mir das Thema Urlaub ein gut erforschtes zu sein. Logisch, haben ja rund 50 Prozent der Marktforscher – nämlich die in den Büros verbliebenen – im Sommer Zeit dazu. Laut einer Analyse ist Deutschland nach China die reisefreudigste Nation weltweit. Was wohl jeder bestätigen kann, der kürzlich in Hurghada, der Dom Rep oder einfach nur an irgendeinem Pool in einem Magic Life Club war. Eine weitere Info aus der Umfrage: 31,7 Prozent der Deutschen können nicht auf Sonnencreme verzichten. Nur? Würde jedenfalls erklären, warum krebsrot die Standard-Farbe der Deutschen (und Österreicher) im Süden ist.
Sind wir Österreicher dann mal weg, sehnen wir uns doch wieder nach der Heimat. Laut einer Erhebung vermissen 60 Prozent der 1005 Befragten die gewohnte Toilette. Aber da beißen wir uns durch. Denn: Immerhin 75 Prozent empfinden es im Urlaub als Vorteil, dem Chef „für eine gewisse Zeit zu entkommen“.
Stimmt. Und die anderen 25 Prozent lügen.
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