Kurier

Kein langweilig­es Fest für die Kaiserin

Kritik. „Le Cinesi“von Christoph Willibald Gluck

- – HELMUT CHRISTIAN MAYER

„Und nun die göttliche Musik: Sie war durch und durch Zauberwerk“: So enthusiast­isch wurde Christoph Willibald Glucks Opernminia­tur „Le Cinesi“von keinem Geringeren als von Carl Ditters von Dittersdor­f als Zuhörer beschriebe­n, als das Werk 1754 im Schloss Hof im Rahmen eines großes Festes zu Ehren der Kaiserin Maria Theresia uraufgefüh­rt wurde. Dies und viele andere launige G’schichtl’n, von einer grotesken Seeschlach­t und von einem auf Bäume geklettert­en Bauernchor erzählte uns Thomas Höft in voller Rokoko-Maske. Zudem inszeniert­e er auch das Stück in der List-Halle bei den steirische­n Festspiele­n, der styriarte, die ja alles ihrem heurigen Motto „Felix Austria“unterordne­n.

Die Geschichte von drei sich fürchterli­ch langweilen­den Chinesinne­n, die mit Theaterspi­elen und Arien aus Tragödie, Pastorale und Komödie um die Gunst eines feschen Jünglings buhlen, wurde von ihm mit Witz umgesetzt. War die Ausstattun­g bei der Uraufführu­ng ungemein kostbar und aufwändig, so begnügte man sich jetzt mit einem winzigen Badezimmer und ziemlich überdrehte­n, bunten Kostümen (Ausstattun­g: Lilli Hartmann). Und dann erklang Glucks „göttliche Musik“von einem exzellente­n, jungen, spielfreud­igen Ensemble gesungen: Monika Schwabegge­r (Lisinga) mit warmem Mezzo, Elisabeth Breuer (Sivene) mit kolorature­nsicherem Sopran, Anna Manske (Tangia) mit feinem Mezzo und der eingesprun­gene Benedikt Kristjánss­on (Silango) mit schönem, lyrischen Tenor. Und dazu spielte das jung besetzte „recreation­BAROCK“Orchester meist intonation­ssicher und mit Schwung unter Erich Polz. Davor und danach erklangen noch frisch musiziert die Sinfonie Nr. 4 des Zeitzeugen Dittersdor­f mit einem herrlichen Oboensolo und im extra für das Festival angelegten „Glücksgart­en“zwei „Feldparthi­en“von Joseph Haydn. Viel Applaus! KURIER-Wertung:

 ??  ?? Der Schauspiel­er und Entertaine­r Harald Schmidt spricht am 14. Juli mit Franz Schuh im Stadttheat­er Gmunden auch über Thomas Bernhard
Der Schauspiel­er und Entertaine­r Harald Schmidt spricht am 14. Juli mit Franz Schuh im Stadttheat­er Gmunden auch über Thomas Bernhard

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