Dschihadisten-Prozess: 16-jähriger Christ ging zum Angeben in die Moschee
Prozess. Der 16-jährige Bursche, der sich wegen Mitgliedschaftineinerterroristischen Vereinigung im Landesgericht für Strafsachen in Wien verantworten muss, verwundert sogar die Richterin. „Wir haben dazu schon einige Fälle verhandelt. Aber Sie sind ein intelligenter, junger Mann. Wie kann man da so einem Blödsinn nachhängen?“
Der Bursche, ein gebürtiger Serbe, weiß das selbst nicht so genau. „Jeder Junge will stark erscheinen. Und das war eben meine Methode.“
SeineMethodewarinerster Linie das Teilen von ISPropaganda. Sein Profilbild: Ein IS-Kämpfer, dazu die Flagge. Er hatte auch angekündigt, diesen Sommer nach Syrien in den „Heiligen Krieg“ziehen zu wollen.
„Das habe ich nur so erzählt“, sagt er heute. „Da wollte ich nie hin.“Er wollte damit seine Freunde (zum Teil verurteilte Dschihadisten) und die Ex-Freundin beeindrucken. Was diese nicht wussten: Er war gar kein Moslem. Sondern christlichorthodox. „Ich bin nicht konvertiert.“Trotzdem ging er sogar einmal in eine radikale Moschee.
Heute, so sagt er, ist er geläutert. ErhateineElektrikerlehre begonnen. Die Familie sei ihm wichtig. „Ich fahre nicht einmal mehr mit der UBahn. Ich will diese Freunde nicht treffen.“Urteil: Zehn Monate bedingt; rechtskräftig.