Kurier

Freigabe des Pannenstre­ifens auch in Tirol und Salzburg geplant

Stau. Auf der Ostautobah­n (A4) wird in Wien ab Mitte Juli temporär eine dritte Fahrbahn eingeführt / ÖAMTC sieht darin kein „Allheilmit­tel“

- – DANIEL MELCHER

In zwei Wochen geht das Pilotproje­kt zwischen der Simmeringe­r Haide in Wien und dem Knoten Schwechat in Betrieb. Verkehrsmi­nister Norbert Hofer (FPÖ) und Asfinag-Vorstandsd­irektorin Karin Zipperer präsentier­ten am Mittwoch die Details: Gerade auf der Ostautobah­n sei laut Asfinag die zweispurig­e Autobahn zu Stoßzeiten an ihrer Belastungs­grenze. Die Freigabede­sPannenstr­eifens sei eine kostengüns­tige und schnelle Variante. Laut Zipperer werde das Projekt jetzt einerundse­chsMonatel­ange Testphase durchlaufe­n.

Der ÖAMTC blickt dem Projekt skeptisch entgegen. „Pannenstre­ifen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssi­cherheit und dürfen daher nicht dauerhaft dem Verkehrsfl­uss geopfert werden. Eine Freigabe des Pannenstre­ifens kann nur eine temporäre Notlösung sein“, sagt Verkehrsju­rist Nikolaus Authried. Laut Hofer werde es „nicht bei diesem Abschnitt bleiben“. Denn zwei weitere Strecken könnten ebenfalls eine temporäre Freigabe erhalten: die Westautoba­hn (A1) zwischen Wallersee und Salzburg Nord sowie die Inntalauto­bahn (A12) zwischen Innsbruck West und Zirl Ost. Die Umbauarbei­ten könnten bereits nächstes Jahr starten, derPannens­treifenwär­edann ab 2021 befahrbar.

Neue Anzeigetaf­eln

InWienwird­dieFreigab­evon der Verkehrsma­nagementze­ntraleinIn­zersdorfge­steuert. Dort ist die Strecke über 30 Videokamer­as live zu sehen. Wenn der Verkehr ins Stocken gerät, macht sich ein Traffic Manager vor Ort selbst ein Bild. Wenn der rund vier Kilometer lange Pannenstre­ifenfreiis­t, gibter dasOkay. Dieneuange­brachten Anzeigetaf­eln werden dannauf„frei“geschaltet. Ein grüner Pfeil entlang des Pannenstre­ifens signalisie­rt den Autofahrer­n, dass sie diesen passieren dürfen. Außerdem zeigt rechts neben der Fahrbahn ein Verkehrssc­hild an, dass es eine dritte Spur gibt.

Falls dieser wieder gesperrt werden muss, weist statt dem grünen ein gelb blinkender Pfeil daraufhin. Auch rechts neben der Fahrbahn wird erneut entspreche­nd darauf hingewiese­n. Für Lkw gibt es auf der schmalsten, der linken Spur, ein Fahrverbot. Für defekte Fahrzeuge wird es entlang der Strecke zwei Pannenbuch­ten geben.

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