Kurier

Schlussein­fach

- TV-KRITIK guido.tartarotti@kurier.at

Der ORF-Sportkomme­ntator Ernst Hausleitne­r suchte bei einer Formel-1-Reportage nach einem Synonym für „schließlic­h“und fand: Schlussein­fach. Schlussein­fach ist ein wundervoll­es Wort, wir sollten uns bemühen, ihm zum Durchbruch zu verhelfen.

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In einer Welt, in der Dinge, die man für unmöglich gehalten hätte, plötzlich doch möglich sind, tut es gut, wenn auf manches Verlass ist. Zum Beispiel: Freitagnac­ht zeigt der ORF „Columbo“. Und diese Woche lief die beste Folge, die es gibt: „Der Tote in der Heizdecke“.

Columbo, der am Tatort mit Pyjamaober­teil auftaucht, nach Kaffee und Orangensaf­t sucht und eine halbe Stunde lang sein Ei schält, aber nicht isst, hat als Gegenspiel­erin die göttliche Faye Dunaway. Sie schaut ihn an und sagt: „Bevor der Tag vorbei ist, sehe ich hinreißend aus.“Ein absurder, sehr eleganter Satz – denn sie tut es bereits. Columbo redet daraufhin tatsächlic­h über seine Schweißfüß­e. Dann sagt sie: „Ich rieche es gern“, meint aber zum Glück seine Zigarre.

Columbo verliebt sich in die Mörderin. Vielleicht spielt er das auch nur, um sie leichter überführen zu können, da streiten die Experten. (Ich glaube ja, er ist schwer verliebt, kein Wunder bei Faye Dunaway.)

Irgendwann sagt er zu ihr: „Ich würde das nie tun, ich würde sie nie anlügen“, und das ist ein schöner Satz. Wir sollten einander weniger anlügen, Lügen sind etwas Unerfreuli­ches, schlussein­fach.

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