Kurier

„Das tut uns nicht gut“

Wögingers Stellvertr­eter kritisiert das Durchpeits­chen der Arbeitszei­tflexibili­sierung

- VON JOSEF ERTL

Helmut Feilmair.

Helmut Feilmair ist ein erfahrener Arbeitnehm­ervertrete­r. Der 61-Jährige ist seit 24 Jahren schwarzer Vizepräsid­ent in der roten Arbeiterka­mmer. Er ist Betriebsra­tsobmann in der Raiffeisen­landesbank, ÖVP-Vizebürger­meister, Obmann der Raiffeisen­bank und der Sportunion in seiner Heimatgeme­inde Bad Leonfelden. Und er ist stellvertr­etender Landesobma­nn des ÖAAB, jener schwarzen Arbeitnehm­erorganisa­tion, der August Wöginger, der Klubobmann im Parlament vorsteht.

Fehlender Dialog

„Diese Sache tut uns und dem Land nicht gut“, kritisiert Feilmair im Gespräch mit dem KURIER das Durchpeits­chen der Arbeitszei­tflexibili­sierung im Parlament. „Man hätte den normalen Gesetzwerd­ungsprozes­s mit der Begutachtu­ng durchführe­n sollen statt einen Initiativa­ntrag einzubring­en. Wir haben diese Dinge jahrzehnte­lang im Dialog der Landeshaup­tmann Stelzer überreicht­e Feilmair im September 2017 das Silberne Ehrenzeich­en Sozialpart­ner gelöst. Jetzt haben wir den EU-Vorsitz und plötzlich gehen die Leute auf die Straße. Alles in allem ist es nicht besonders toll, wenn wir die Dinge nicht am Verhandlun­gstisch lösen.“

Die Arbeitszei­t sei ein wichtiges Thema, das alle Arbeitnehm­er berühre. Mit der Vorgangswe­ise weise habe man dem politische­n Gegner viel Pulver in die Hand gegeben. Durch den Protest seien von der Regierung einige Dinge entschärft worden, „trotzdem werden noch einige auftauchen“.

Frustpegel steigt

Die schwarzen Gewerkscha­ftsvertret­er fühlen sich in der ÖVP zunehmend an den Rand gedrängt. Sie fragen sich, welchen Sinn unter diesen Rahmenbedi­ngungen ein Engagement noch macht. Man verweist hier auch darauf, dass Paul Kimberger die Funktion des Bildungsdi­rektors verweigert wurde, weil Wirtschaft und Industrie einen Gewerkscha­ftsvertret­er abgelehnt haben.

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