Kurier

Erdoğan entlässt Tausende Polizisten und Soldaten vor seiner Angelobung

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Kurz vor Ende des vor zwei Jahren verhängten Ausnahmezu­stands wurden in der Türkei mehr als 18.500 Staatsbedi­enstete per Notstandsd­ekret entlassen.

9000 Polizisten und mehr als 6000 Soldaten stehen laut der türkischen Regierung unter dem Verdacht, „Verbindung­en zu terroristi­schen Organisati­onen“zu haben, ebenso Lehrer, Universitä­tsdozenten und Ministeriu­msmitarbei­ter.

Außerdem schloss die Regierung zwölf Vereine, drei Zeitungen und einen Fernsehsen­der.

Es dürfte die letzte Entlassung­sund Verhaftung­swelle

Zeitungssc­hließungen.

seit dem missglückt­en Putschvers­uch im Juli 2016 sein – am 19. Juli soll der Ausnahmezu­stand enden. Türkischen Medien zufolge hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan geplant, ihn bei seiner heutigen Vereidigun­g zu beenden.

Nach Angaben des UNMenschen­rechtsbüro­s vom März wurden seit 2016 mehr als 160.000 Staatsbedi­enstete suspendier­t, 50.000 davon sogar angeklagt und inhaftiert.

In seinem neuen Präsidials­ystem hat Erdoğan deutlich mehr Macht, ist Staats- und Regierungs­chef in einem und kann Dekrete gesetzeswi­rksam erlassen. Das Amt des Ministerpr­äsidenten wird abgeschaff­t.

Bei der Präsidente­nwahl am 24. Juni hatte er mit 52,59 Prozent der Stimmen gewonnen. Bei der Parlaments­wahl, die gleichzeit­ig stattfand, erhielt Erdoğans islamischk­onservativ­e AKP zusammen mit der rechten MHP die Parlaments­mehrheit.

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Erdoğan erhält nach seiner Angelobung noch mehr Macht

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